Enttäuschender Nachfolger

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susiuni Avatar

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Mit dem Beginn der "Book of Dust" Reihe lernen wir Malcolm kennen, ein wissbegieriger und hilfsbereiter Junge. Der in seiner Freizeit seinen Eltern im Gasthaus aushilft, sein Boot pflegt und den benachbarten Nonnen bei verschiedenen Tätigkeiten zur Hand geht. Gerne verliert er sich in einem Plausch mit den Gästen, schnappt so vielerlei Klatsch und Tratsch, sowie Geheimnisse auf. Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse an seiner Schule baut sich eine bedenkliche Bewegung namens St. Alexander auf, die Nonnen nehmen ein Baby auf, für das sich alle Welt zu interessieren scheint, Freundschaften werden geknüpft und Feindschaften zu schaurigen Gestalten in Begleitung noch schauriger Dämonen tun sich auf. Das alles verspricht allerhand Spannung.

Das Buch ist in zwei Teile aufgebaut. Part I strotz nur so vor Spannung. Wir lernen zahlreiche neue Figuren kennen und treffen auf alte Bekannte. Und alles spitzt sich auf eine herannahende Flut zu. Und so schnell wie das Wasser ansteigt, alle überrascht und viele Opfer verlangt, genauso schnell verliert das Buch dann an seiner Spannung.
Malcolm flieht in seinem Boot gemeinsam mit der Küchenhilfe Alice, die zwar eine Hauptfigur von Teil II ist, in Teil I aber kaum Erwähnung findet und auch im Part II nur sehr oberflächlich dargstellt wird. Dafür lesen wir kaum mehr etwas von Dr. Relf, einer anfänglichen Schlüsselfigur, die in Teil I zu einer engen Vertrauten von Malcolm wird. Und mit dem Ziel die 8 Monate alte Lyra zu ihrem Vater zu befördern, schlittern die beiden Kinder mit ihren Dämonen von einem Abenteuer ins nächste. Da sind zwar spannende Ansätze dabei und spannende Schauplätze wie eine Zauberinsel oder ein Friedhof, doch es reihen sich abstruse Begegenungen ohne Tiefe aneinander. Dem Leser ist es so schwerst möglich das Kopfkino ablaufen zu lassen, da er nur spärlich mit Infos versorgt wird. Und so zieht sich Part II dann dahin. Es passiert zwar viel, aber dann ist alles doch zu leicht. Ich habe mich in Part II etwas verloren gefühlt. Ein Schauplatz mit wirklich kniffligen Aufgaben hätte mich mehr begeistert, kleine Gespärche zwischen Mal und Alice hätten mich interssiert, ...

Während ich anfangs schwer begeistert war und das Buch kaum zur Hand gelegt habe. Hatten mich die letzten 250 Seiten nicht wirklich packen können. Schade, zu schnell war der Zauber verflogen.