Ich war fest entschlossen, endlich ein Klimabuch zu lesen und mich mit den Argumenten auseinanderzusetzen. Doch wie in der öffentlichen Debatte, ist auch hier kaum Fleisch am Knochen. Die Inhaltsangabe hat mich noch sehr angesprochen, hier hat die Autorin an quasi alles gedacht, auch Aspekte, die sonst eher wenig Beachtung finden, was mir gefiel. Dann jedoch begann das Vorwort und danach habe ich keine Motivation gefunden, weiterzulesen. Wer schon behauptet, der Krieg in der Ukraine sei "aus dem Nichts gekommen", obwohl er viele Jahre Vorlauf hat, nur um dann Nordstream 2 zu erwähnen (der Zusammenhang lässt sich leicht erahnen), hat nicht gründlich recherchiert und gibt nur wieder, was jeder wie auswendig gelernt als Fakt darlegen will, um die eigene Sache zu legitimieren. Das sage ich übrigens nicht leichtfertig, ich bin seit Jahren mit Menschen in der Ukraine in Verbindung, auch jetzt noch. Dann schließen sich diverse Prognosen an, die mir ebenfalls bekannt sind, die jedoch teilweise längst widerlegt wurden, so auch jene für das Jahr 2023. Wie soll man diesen Experten aber noch Prognosen für ein Jahr 2100 glaubhaft abnehmen? Und nicht zuletzt spricht auch die Biografie der Autorin für sich; mit dem Thema ist eben Geld zu machen. Auch, eben. Eine Medaille, zwei Seiten, wie überall. Schade, schade.