Die Komplexität der Klimakrise praxistauglich aufgedröselt

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milkaschokolade11 Avatar

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Ich bin persönlich ein Fan von Milena Glimbovski und schätze ihren vielfältigen Aktivismus bezüglich Umwelt aber auch Mental Health, deshalb war ich umso gespannter auf ihr Buch zum Leben in der Klimakrise.
Die Klimakrise ist nicht mehr rückgängig zu machen und wir können als Gesellschaft in unseren individuellen aber auch politischen Entscheidungen zwar noch die ganz große Katastrophe abwenden, müssen uns dennoch aber auch mit unserer Anpassung an die neuen klimatischen Gegebenheiten beschäftigten.

Die Autorin stellt konkrete Maßnahmen vor und zeigt auch bereits Beispiele aus der Praxis, wie Klimaanpassung funktionieren kann.
Ich finde ich die Thematik als Ganzes wirklich beängstigend.
Beim Lesen schwankte ich oftmals zwischen "Ja, das können wir schaffen" und "Du meine Güte, es ist alles zu spät". Zudem waren mir viele Problemfelder, die sich mit der Klimakrise und einer notwendigen Anpassung ergeben, nicht bewusst und haben mich im ersten Moment sprachlos hinterlassen. Dieses ambivalente Gefühl weiß die Autorin im Verlauf der Kapitel jedoch gut einzufangen und Lösungen zu präsentieren.

Für meinen persönlichen Geschmack konnte die Anfangs-Kapitel insbesondere zum Thema radikalem Klimaaktivismus nicht gut für mich einordnen, zumal sich diese nicht konkret mit den Maßnahmen zum Leben in einer Klimakrise beschäftigen, sondern viel mehr damit, inwiefern radikaler Klimaaktivismus zu rechtfertigen ist. Für mich waren die ersten rund 20 Seiten daher eher abschreckend und wirkten wie eine Aufforderung zum zivilen Ungehorsam. Ich hätte dieses Kapitel eher ans Ende des Buches gesetzt, nachdem für mich als Lesende klar ist, worauf die Autorin abzielt und wie ihre Weltanschauung und ihre eigene Einstellung zu verstehen ist.

Insgesamt ein ganz hervorragendes Buch, das ich sehr als Lektüre empfehlen kann!