Ein echtes Highlight von einer großartigen Autorin

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julia liest Avatar

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Ein wunderbares Buch von einer wunderbaren Autorin.
Informationen sind präzise zusammengefasst, gründlich recherchiert und in die persönlichen Erlebnisse von Milena Glimbovski verpackt.
Eine ganz große Stärke der Autorin ist, dass Sie auch komplexe Zusammenhänge gut erklären kann (siehe Inhaltsauszug).
Temporeich werden Probleme aufgeführt und Lösungsansätze präsentiert, immer aber unter dem Aspekt, inwieweit diese auch umsetzbar sind.
In Bezug auf die Erderwärmung hat die Autorin das 1,5 Grad Ziel bereits „innerlich abgeschrieben“.
Besonders gut gefällt mir, dass die Autorin sehr reflektiert ist, realisitisch auch die Grenzen des eigenen Handelns erkennt und gleichzeitig mit dem/ der Leser:in ihre tiefe Betroffenheit über den Klimawandel teilt.
Begriffe wie „Klima-Wut“ und „Klima-Trauer“ spiegeln die persönliche Ergriffenheit.
Dieses Sachbuch ist für mich ein echtes Highlight in 2023.

Kleiner Inhaltsauszug aus Kapitel 6 (Meeresspiegelanstig, Hochwasser und Extremwetter):
Die Autorin fährt traurig zu ihrer Freundin Susanne und geht mit ihr an den See.
Am See ist sie weniger selbstkritisch mit sich und wird im Wasser fröhlicher. Als Jugendliche hat sie absichtlich die Kontrolle abgegeben, zum Beispiel beim Skateboardfahren. Als Erwachsene sagt Sie „Wissen ist Kontrolle“.
Sie beschäftigt sich damit, dass Seen leerer werden und es zu furchtbaren Überschwemmungen kommen kann.
Der Meeresspiegel sinkt, die Autorin hat die schwimmenden Eisberge als Ursache vermutet.
Sie hat sich im Buch „Moving to higher Ground“ informiert und erklärt die Kurzversion davon.
Eis braucht im Meer mehr Platz als flüssiges Wasser. Wird Eis im Meer zu Wasser, ist die Masse geringer, deshalb tragen schmelzende Eisberge im Wasser nicht zu einem höheren Wasserspiegel bei.
Mit dem Eis an Land verhält es sich anders: schmilzt ein Gletscher an Land, steigt der Wasserspiegel an. Um dies zu stoppen, gibt es keine Möglichkeit. Ein weiteres Problem ist, dass das Wasser immer wärmer wird. Dadurch breitet es sich mehr aus. Wie schnell dies geschieht, ist nicht kalkulierbar. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird mit einem Meeresspiegelantieg von drei Metern gerechnet. Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen, dadurch hat das Wasser mehr Kraft und es kann zu Starkregen kommen. Nach diesen Erkenntnissen und der Info, dass schwere Sturmregen zum Ende dieses Jahrhunderts normal sein können, trinkt die Autorin mit Ihrer Freundin erstmal ein paar Bier.