Dem Tod auf der Spur - mit Wiener "Schmäh"!

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singstar72 Avatar

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Großartig, hier treffen viele positive Faktoren aufeinander! Ein renommierter österreichischer Verlag (Zsolnay hat damals auch Henning Mankell verlegt.) Ein ebenfalls renommierter österreichischer Pathologe. Und ein prämierter Journalist, der über ihn schreibt. Beste Voraussetzungen also!


Auch hier ist die Leseprobe wieder ein wenig kurz. Aber anders als bei dem Buch der Hospizschwester, bekommen wir hier wenigstens etwas von Vorwort UND erstem Kapitel mit.

Ein wenig mutet die Beschreibung des Mediziners schon humorig an. Ich musste stark an "Quincy" denken, den ich damals mit Begeisterung im Fernsehen geschaut habe. Auch er ein teilweise skurriler Charakter, der es liebte, seine Besucher und Gesprächspartner zu schockieren, oder zumindest zu verblüffen. Dann noch all die seltsamen Präparate in seinem Studierzimmer, auf die er auch noch stolz ist...

Der Schreibstil ist absolut hochwertig, der Journalist versteht sein Handwerk! Er vermischt Anekdoten mit informativem Fließtext, verwendet eine eingängige, doch nicht einfältige Sprache. Er stellt den Mediziner mit genau der richtigen Mischung vor: Staunen, Verwunderung, aber auch Anerkennung seiner Leistungen. Er weckt Neugier beim Leser, auf diesen Menschen und seinen Beruf.

Wiener Schmäh und Austriazismen gibt es auch noch, für das Lokalkolorit und die Erheiterung. Da kann ja fast gar nichts mehr schief gehen! Ich würde sagen, das ist mindestens genauso lesenswert wie Tsokos und Benecke. Wenn nicht gar mehr!