Informativ und lehrreich (Geschichte der Gerichtsmedizin)

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Mit Witz und dennoch der nötigen Ernsthaftigkeit erzählt dieses Buch die Geschichte der Medizin und vor allem der Gerichtsmedizin. Einen roten Faden bietet hier der Gerichtsmediziner Christian Reiter, der dem Autor anhand besonderer Stücke, z.B. einem versilberten Oberarmknochen, diverse Geschichten zur Thematik erzählt. Auch über seinen persönlichen Werdegang und seine Beziehung zu seinem Beruf erfährt man hier etwas. Die Kapitel bieten mehr oder weniger einzelne Geschichten, die gut ineinander übergehen und durch Reiter einen gemeinsamen Nenner haben.
Teilweise sind Wörter in einem, ich vermute österreichischen, Akzent geschrieben, was bei mir dafür gesorgt hat, dass das Lesen an diesen Stellen nicht ganz flüssig war, da ich erst einmal kurz überlegen musste, was dieses Wort bedeutet. Auch in den Geschichten hat sich die Wiener Region häufig widergespiegelt. Das Buch selbst fand ich einigermaßen interessant, es hat mich aber leider auch nicht besonders gecatcht. Es hat sich teilweise auch etwas wie ein Lehrbuch angefühlt. Mir hat es sehr gut gefallen, dass hier über den Tod, die Gerichtsmedizin und für medizinische Zwecke aufgearbeitete Körper(teile) ganz normal und sachlich gesprochen wurde. Hier wurde nichts tabuisiert, das finde ich gut. Ich habe mit diesem Buch definitiv noch etwas dazu gelernt. Ich würde es Leuten, die sich für (Gerichts-) Medizin begeistern, empfehlen. Ich selbst hatte mir irgendwie etwas mehr vom Buch versprochen.

Das Buch kommt als Hardcover mit knapp 200 Seiten. Auf dem Cover sind der Gerichtsmediziner Reiter und der Autor Florian Klenk abgebildet. Das mochte ich persönlich gerne, da man so direkt ein Bild der zwei Männer vor Augen hat. Reiter in der typischen Gerichtsmedizinerkleidung passt zum Inhalt des Buches und verdeutlicht dem/der Leser*in, wer wer ist. Dennoch hätte man es sicherlich auch etwas interessanter gestalten können.