Familienportrait in Prepper-Kommune

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In „Überleben ist alles“ von Ewan Morrisson erzählt die jugendliche Protagonistin Haley davon, wie sie und ihr kleiner Bruder von ihrem Vater in ein sogenanntes Safe-House entführt werden. Der Vater ist offenbar bereits seit der ersten Pandemie (Covid19) Verschwörungstheorien zugetan und davon überzeugt, dass die Welt vor dem Ausbruch der nächsten Pandemie steht, was das Ende der Zivilisation herbeiführen wird. Er hat sich mit einigen Gleichgesinnten im schottischen Hochland sozusagen eine sektenähnliche Prepper-Gemeinde aufgebaut.
Hayley erzählt nun im Stil eines Survival Guides - einer praktischen Anleitung zum Überleben der Apokalypse - was in den Wochen und Monaten, nachdem sie und ihr Bruder von ihrem Vater verschleppt wurden geschieht. Sie teilt mit uns, wie sie die Ereignisse erlebt, jedoch vor allem auch Ihre innere Zerrissenheit in Bezug auf die Beziehung zu ihren Eltern und der Frage, ob die Bedrohung überhaupt real ist.
Der Titel „Überleben ist alles“ ist mit Thriller unterschrieben, viel „thrill“ habe ich beim lesen jedoch nicht empfunden, denn in weiten Teilen erscheint mir die Geschichte eher das Portrait einer mehr oder weniger verkorksten Familie zu sein. Dennoch hat mir das Buch im Ganzen recht gut gefallen. Sprache und Stil waren sehr unterhaltsam und der Erzählperspektive der Protagonistin angemessen.
Ich hatte ein paar unterhaltsame Stunden.