atmosphärischer Kriminalroman

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rosendorn Avatar

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Inhalt:

Im idyllischen Dorf Altbruck werden die Leichen eines Mannes und einer jungen Frau gefunden. Anscheinend lagen sie schon mehrere Jahrzehnte unter der Erde. Weil Gina Angelucci, Spezialistin auf dem Gebiet für ungelöste Fälle, nicht locker lässt, darf sie in diesem Fall ermitteln.

Während sie herauszufinden versucht, wer die Beiden getötet haben kann und vor allen Dingen, wer sie genau waren, bemerkt sie nicht, dass ihr privates Glück auf dem Spiel steht.


Meine Meinung:

Ich lese selten Kriminalromane, die in Deutschland spielen und ich denke, dies ist ein Fehler. Man übersieht so oft einen herrausragenden Schriftsteller, der es versteht die Mentalität, die Art und die wundervolle Umgebung zu schildern. Auch in dieser Sparte lassen sich wohl ebenso interessante Fälle finden wie in schwedischen oder englischen Krimis.

Mein erstes Buch der Autorin und es wird sicher nicht das Letzte sein. Denn die locker, leichte und doch mit Spannung versehene Art des Schreibens hat mir sehr gut gefallen. Es gab zwar einige Kapitel, die man hätte weglassen können und die auch absolut nicht storyrelevant waren und mit denen ich mich keineswegs identifizieren konnte, aber dennoch war der Hauptfall weitgehend überzeugend.

Die Protagonisten waren klar und deutlich gezeichnet und besonders schön fand ich die Passagen, die ins Jahr 1944 riefen und von Kairi, einer Lettin, berichteten. Sie empfand ich von der ersten Zeile an warmherzig, gutmütig, liebenswert und sehr sympathisch. Auch andere Charaktere konnten ein wenig mit mir agieren.

Auch das atmosphärische Zusammenspiel zwischen der Ermittlerin, ihrem Mann und der kleinen Chiara trafen mitten ins Herz. Ich finde es immer berauschend, wenn nicht nur ein Fall im Fokus steht sondern auch die zwischenmenschlichen Beziehungen, entweder der Ermittler oder der Opfer. Die typische Sahne auf dem leckeren Kuchen.

Das Ende habe ich mir tatsächlich ganz anders ausgemalt und eine ganz große Frage beschäftigt mich leider immer noch. Dann wäre es für mich runder gewesen. Schade, aber ich weiß ja nicht, was die Autorin damit andeuten wollte.


Fazit:

Inge Löhnig hat einen atmosphärischen Kriminalroman geschaffen, in den man gerne abtaucht. Die Figuren sind klar gezeichnet, die Hauptgeschichte gut ausgearbeitet und ihr Schreibstil macht einfach Lust auf mehr. Ich hatte enorm viel Spaß beim Lesen und kann dieses Buch wärmstens empfehlen. Da für mich eine große Frage nicht geklärt worden konnte und ich einige Kapitel lieber überlesen hätte, vergebe ich keine fünf, dafür aber ganze


4 Sterne !!