Ein Dorf mit dunkler Vergangenheit

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Inge Löhnig ist für mich mittlerweile eine der absoluten Top-Krimiautorinnen in Deutschland, eine Autorin, die sich nicht nur mit einem Who-donne-it, sondern vor allem mit dem Hintergrund einer Tat befasst. Meist geht es um ein Motiv, das in der Vergangenheit liegt.
Diesmal beginnt die Geschichte in einem kleinen Ort nahe München, wo gegen Ende des Krieges in einer Munitionsfabrik Zwangsarbeiter beschäftigt wurden. Als bei Bauarbeiten für ein neues Gewerbegebiet bei diesem Ortt zwei Skelette gefunden werden, liegt schnell die Vermutung nahe, dass es sich um ehemalige Bewohner dieses Betriebes handelt, die nicht freiwillig vor Ort waren. Gina Angelucci, die nach der Geburt ihrer Tochter wieder bei der Polizei als Cold-Case-Aufklärerin arbeitet, packt der Ehrgeiz: sie will den beiden Toten ihre Identität zurückgeben, den Angehörigen, die vermutlich immer noch wissen wollen, was mit ihren Lieben passiert ist, Gewissheit geben. Sie gräbt sich tief ein in die Geschichte des Dorfes am Ende des Krieges. Die beiden Toten wurden ermordet. War es jemand aus dem Lager, der sie verfolgt hat ? Oder jemand aus dem Dorf, der fanatischer Nazi war ? Gina ist beharrlich und tastet sich mit immer neuen kleinen Hinweisen voran. Und dabei hat sie daheim auch Probleme mit einer Stalkerin, die ihrer Familie ständig über den Weg läuft...
Ein spannender Fall, wunderbar pragmatisch und schnörkellos. Man kann gar nicht anders, als das Buch in einem Rutsch durchlesen. Ja, bitte gerne mehr von Gina Angelucci und ihrem Ehemann Tino Dühnfort !