Familientragödie vor geschichtlichem Hintergrund

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hanka Avatar

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Der zufällige Fund von zwei Skeletten läßt Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Kripo, nicht locker. Anfangs scheint es ausweglos zu sein die Identität zu klären, und doch gelingt es Gina nach so vielen Jahren.
Die Familie von einem der Opfer wohnt noch in Altbruck und hat lange Zeit mit der großen Ungewissheit leben müssen. Da ist es eine Erleichterung als die sterblichen Reste gefunden und zugeordnet werden können. Diese Gewissheit soll auch die Familie des zweiten Opfers erfahren - eine junge Frau aus Lettland.
Durch Rückblenden erfährt der Leser wie das Mädchen nach Altbruck gelangt ist und wie es ihr als Zwangsarbeiterin in der Heeresmunitionsanstalt ergangen ist. Dies ist rein fiktiv, aber trotzdem realistisch und authentisch erzählt.
Auch sonst läßt sich das Buch leicht und flüssig lesen und ist unabhängig von Band 1 zu verstehen.
Mir fehlte es jedoch in weiten Teilen des Buches an Spannung! Gina mit ihren Ermittlungen spielt lediglich eine Nebenrolle. Der eigentliche Fokus liegt auf dem Verschwinden von Bene, der Suche nach Antworten von seiner Schwester Lisbeth und der Feindschaft von zwei Familien. Eine Intrige vor vielen Jahren und Verdächtigungen die aber nie gelegt werden konnten, haben ihre Spuren hinterlassen. Und das auch noch nach vielen Jahren. Da Toni im Sterben liegt, möchte sie sich aussöhnen. Aber wird dieses Angebot angenommen?
Fazit: eine interessante Familiengeschichte, aber wo bleibt die Spannung? Vor allem Roman und kein Krimi.