Was ist damals passiert?

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Nachdem zufällig bei Grabungsarbeiten menschliche Knochen gefunden werden, die viele Jahre alt sind, wird Gina Angelucci, Spezialistin für ungeklärte Fälle bei Müncher Kripo, eben aus der Elternzeit zurückgekehrt, mit diesem Fall beauftragt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der damaligen Zeit des zweiten Weltkrieges sowie aus der heutigen Zeit erzählt. Auch Ginas Privatleben mit ihrem Mann Tino Dühnfort, ebenfalls Kommissar, der jetzt in Elternzeit ist und sich um die gemeinsame Tochter Chiara, die das Down-Syndrom hat, kümmert, spielt eine Rolle, denn sie werden von einer unbekannten Frau gestalkt.
Inge Löhnig hat in ihrem Krimi ein heißes Eisen angefasst, nämlich die unrühmliche Vergangenheit Deuschland zur Nazizeit und die Auswirkungen auf heute. Im Krimi kommen Teile der Vergangenheit ans Tageslicht und auch die Menschen, die Täter bzw. Opfer waren. Was ich besonders gut gelungen fand, war jedoch inwieweit Menschen mit rechter Gesinnung diese heute wieder äußern oder zeigen.
An manchen Stellen blieben mir die Figuren ein wenig blass, was aber größtenteils durch die Rückblenden, die äußerst gut gelungen sind, kompensiert wurde. Der weitere Erzählstrang mit der Stalkerin war in meinen Augen eher unnötig, aber dies ist sicherlich Geschmackssache. Insgesamt ein äußerst interessant geschriebener Krimi, der sehr realistisch herüberkam und mir gut gefallen hat. Sehr gerne würde ich weitere Fälle mit Gina lesen und auch erfahren, was es mit ihrer verschwundenen Freundin auf sich hat.