feministische Dystopie oder Utopie?

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reading_brina Avatar

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💜 Ich habe ein neues Lieblingswort. "Märtyrerinnenherz" 💜

Meine Erwartungen an das Buch waren hoch und ich wurde nicht enttäuscht.

Aus der Perspektive einer jungen Influenzerin, eines jungen Mannes, der sich mit unterschiedlichen Jobs durchs Leben schlägt und einer Pflegerin mittleren Alters erfahren wir, wie es sein könnte, wenn Frauen* nicht mehr arbeiten. Also gar nicht. Keine Erwerbsarbeit, keine Care-Arbeit. Denn so beginnt es. Die Frauen liegen einfach auf dem Boden. Kein Protest, keine Parolen, keine Forderungen. Sie liegen einfach still auf dem Boden.

Der Anfang der Geschichte hat mich mitgerissen, ich mag Mareike Fallwickls Schreibstil unheimlich gern. Beim Lesen brauchte ich immer wieder Pausen, da ich Tränen in den Augen hatte. Da war auch so viel Schmerz. Gleichzeitig fand ich das Ende wunderbar. Puh, mir fehlen teilweise immer noch die Worte, aber lest das Buch unbedingt. Ich finde es richtig gut, da so viele wichtige Themen angesprochen werden und es nicht mit einem platten "Frauen gegen Männer" endet. Die Kurzkapitel die immer wieder in die eigentliche Handlung funken, waren einfach genial. Auch nach Nachwort hat mich berührt.
Das Cover, das von der gleichen Person gestaltet wurde, wie "Die Wut, die bleibt" ist nicht nur schön, es macht auch erkenntlich, dass beide Werke irgendwie zusammengehören.

Feminismus ist nicht nur für Frauen da, sondern für alle.