Eine Chronik, die gefehlt hat

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readtobee Avatar

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"Und auf einmal diese Stille" von Garrett M. Graff ist eine Chronik, die bislang gefehlt hat. In ihr trägt der Autor die Worte derer zusammen, die den 11. September tatsächlich erlebt haben. Aus erster Hand wird so vom Schicksal derer berichtet, die dabei waren. Garrett M. Graff sammelt Interviews und Dokumente und bündelt somit das Erleben der Opfer und gibt ihnen eine Stimme.

Ich konnte und wollte das Werk nicht lesen wie einen Roman. An einem Stück, Seite für Seite. Dazu war es viel zu aufwühlend. Die Stimmen der Betroffenen zu "hören", ihre Sicht zu "sehen", ihre Verluste zu "spüren" ist dem Autor gelungen. Außerdem ließ es eigene Erinnerungen aufkommen, denen Raum gegeben werden wollte und sollte.

Durch die Vielzahl der Stimmen, die zu Wort kommen, war es manchmal schwierig, sich zu erinnern, über welche Person bereits geschrieben worden war, um deren Schicksalslauf weiter nachzuvollziehen. Das empfand ich jedoch nicht als negativ.
Der Aufbau des Buches kommt dem Wunsch nach Lesepausen entgegen, denn die Kapitel sind kurz gehalten. Auch nach der Lektüre habe ich immer darin geblättert.

Es ist großartig, dass es nun eine Sammlung der Stimmen in dieser "Oral History" gibt, auch und vor allem für diejenigen, die den Tag nicht selbst erlebt haben.