Sehr emotional

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Garrett M. Graff hat eine unglaubliche Arbeit geleistet und sie zu mehr als einem emotionalen Buch verarbeitet. Es ist ein Dokument der Zeitgeschichte und fällt mir deswegen schwer, zu lesen. Die Worte bestehen zum größten Teil aus wörtlichen Zitaten von Überlebenden oder Angehörigen und sind zeitlich und thematisch sortiert, wodurch ich einen sehr guten Überblick über die genauen zeitlichen Verhältnisse der Anschläge bekomme. Gleichzeitig bietet das Buch mit den vielen verschiedenen Perspektiven einen sehr umfangreichen Einblick in die menschlichen Verluste und Gefühle. Ich habe zu Beginn angefangen und Sätze markiert, wie ich das normalerweise beim Lesen mache und damit bald wieder aufgehört, sonst hätte ich jeden einzelnen Satz markiert. Schön wirkende Sätze wie "Das sollte heute ein lockerer Tag werden" von Andy Carb, Staatschef des weißen Hauses, bekommen im Zusammenhang mit dem Morgen des 11. September eine ganz neue Bedeutung. Ich habe das Buch noch nicht beendet, weil ich oft Gänsehaut kriege oder einfach sehr emotional werde. Besonders das Kapitel mit den Transkriptionen der Gespräche der Crew von Flight 11 mit dem Terminal zum Start der Entführung fand ich schlimm. Diese Menschen haben ihre Situation erklärt, andere haben versucht, ihnen zu helfen und doch weiß man jetzt, dass Menschen wie Betty Ong und Madeline Sweeney tot sind. Es ist kein einfaches Buch, keins das Spaß macht, aber es ist so wichtig, um zu verstehen, welchen Einfluss die Anschläge auf so viele verschiedene Lebensbereiche und Menschen hatte und wie viele Aspekte, Bereiche und Momente damit zusammenhingen, jetzt und zukünftig. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, obwohl es vielleicht etwas schwieriger zu lesen ist und es meiner Meinung nach auch wichtig ist, das Gelesene zu verarbeiten.