Zwischen zwei Welten - Beatrix' Reise von Kriegsangst zu neuer Heimat

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nicole_l Avatar

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Die Geschichte von Beatrix, einer jungen Engländerin, die während des Zweiten Weltkriegs nach Amerika geschickt wird, um vor den Luftangriffen in Sicherheit zu sein, bietet einen tiefen Einblick in die Erlebnisse und Emotionen eines Kindes in Kriegszeiten. Dabei wird deutlich, dass die Entscheidung, Beatrix in die USA zu schicken, maßgeblich von ihrem Vater ausging. Er war derjenige, der die Gefahr erkannte und entschlossen handelte, um seine Tochter zu schützen, auch wenn dies bedeutete, sie für unbestimmte Zeit in die Hände einer fremden Familie zu geben.
Als Beatrix nach einer langen und beschwerlichen Überfahrt in Boston ankommt, ist sie verständlicherweise verängstigt und wütend. Doch trotz dieser anfänglichen Emotionen zeigt sie keine Ablehnung gegenüber ihrer neuen Umgebung oder den Gregorys, ihrer Gastfamilie. Stattdessen nimmt sie ihre Situation tapfer an und beginnt bald, sich bei den Gregorys heimisch zu fühlen. Die Wärme und Freundlichkeit der Gregorys, insbesondere ihrer Söhne William und Gerald, ermöglichen Bea allmählich, sich zu integrieren und ein neues Gefühl von Zuhause zu entwickeln.
Die Schilderungen der gemeinsamen Zeit mit den Gregorys vermitteln ein Bild eines unbeschwerten Sommers und glücklichen Momenten, die Bea helfen, ihre traumatischen Erfahrungen aus England zu verarbeiten. Diese glücklichen Zeiten sind ein schöner Kontrast zu den dunklen Erinnerungen an den Krieg und zeigen, wie wichtig zwischenmenschliche Beziehungen und neue Freundschaften in schwierigen Zeiten sein können.
Doch trotz der Geborgenheit, die sie bei den Gregorys findet, quält Beatrix ein schlechtes Gewissen. Während sie in Amerika in Sicherheit und Geborgenheit lebt, weiß sie, dass ihre Eltern weiterhin den Gefahren des Krieges in England ausgesetzt sind. Diese innere Zerrissenheit – das Glück, das sie in der Fremde erlebt, und die Sorge um ihre Familie – prägt Beatrix tief und lässt sie oft mit widersprüchlichen Gefühlen kämpfen. Sie fühlt sich schuldig, dass es ihr so gut geht, während ihre Eltern in ständiger Angst leben müssen.
Insgesamt ist die Geschichte von Beatrix eine bewegende Erzählung über Verlust, Anpassung und das Finden von Heimat an unerwarteten Orten. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und die emotionalen Konflikte nachvollziehbar. Besonders beeindruckend ist, wie die Autorin es schafft, die Schwere des Krieges, die Leichtigkeit neuer Freundschaften und Beatrix' Schuldgefühle miteinander zu verflechten.