Ein Familienroman in Zeiten des 2. Weltkriegs
Und dahinter das Meer von Laura Spence-Ash. Übersetzung aus den amerikanischen Englisch von Claudia Feldmann
London im Jahr 1940. Auf dem europäischen Kontinent tobt der 2. Weltkrieg. Auch das Vereinigte Königreich und vor allem London wird mittlerweile von Luftangriffen heimgesucht.
Zu dieser Zeit leben auch Millie und Reginald Thompson mit ihrer elfjährigen Tochter Beatrix in London. Als die Luftangriffe zunehmen, fassen Beatrix’ Eltern schweren Herzens einen Entschluss: Um ihr Kind vor den Gefahren des Krieges zu schützen, entscheiden sie, Beatrix in die USA zu schicken. Sie soll dort bei einer Gastfamilie an der Ostküste leben bis der Krieg zu Ende ist.
Und so steigt das Kind kurze Zeit später alleine auf ein Schiff, das sie über dem
atlantischen Ozean nach Boston zu einer völlig fremden Familie bringt.
Familie Gregory nimmt Beatrix sehr herzlich auf. In den folgenden Jahren wächst Bea, wie sie von den Gregorys liebevoll genannt wird, zusammen mit ihren älteren Gastbrüdern William und Gerald auf. Derweil verblassen Beas Erinnerungen an ihre Heimat und ihre Familie immer mehr.
Fünf Jahre später ist der Krieg vorbei. Bea ist mittlerweile 15 Jahre alt und soll nun nach London zurückkehren. Die junge Bea fühlt sich wohl in Boston und möchte bei bei ihrer Familie in den USA. Was da noch niemand ahnt: Bea hat Gefühle für William entwickelt.
„Und dahinter das Meer“ ist der Debütroman der US-amerikanischen Schriftstellerin Laura Spence-Ash. Der Titel des Buches und das schöne Cover sprachen mich sofort an. Auch wusste ich bis dato noch wenig, über Familien, die im 2. Weltkrieg ihre Kinder ins Ausland in Sicherheit bringen mussten. Welche weitreichenden Folgen dieser Bruch im Leben eines Kindes haben kann, verdeutlicht die Geschichte um Bea und ihre zwei Familien.
Die kurzen Kapitel des Buches werden abwechselnd mit dem Blick auf die verschiedenen Protagonist*innen erzählt. Und so begleiten wir die beiden Familien über einen Zeitraum von fast 40 Jahren.
Die Geschichte wird durch eine nachdenkliche, melancholische Grundstimmung durchzogen. Die Protagonist*innen erleben ambivalente Gefühle aufgrund der schwierigen Umstände. Vor allem Beas Eltern plagen Schuldgefühle und die Frage, ob es die richtige Entscheidung war, ihr Kind in die USA zu schicken.
„Und dahinter das Meer“ ist eine ruhige Geschichte über den Wert von Familie, Sehnsüchte und Abschiede. Der Text regt zum Nachdenken an, jedoch fand ich die Umsetzung nicht immer gelungen. Die Autorin beschreibt die Gefühle der Protagonist*innen zwar einfühlsam, jedoch hat die Geschichte leider zu wenig Tiefe. Die Innenwelt der Protagonist*innen werden recht oberflächlich beschrieben vor allem in Hinblick auf dieses bedeutsame historische Ereignis. Trotz der häufigen Perspektivwechsel bleiben die Figuren distanziert.
An manchen Stellen schrammte der Text, der sich immer mehr zu einer Liebesgeschichte entwickelt, leicht am Kitsch vorbei. Manchmal erinnerte mich die Geschichte an einen Rosamunde Pilcher Film. Insgesamt war die Handlung zu vorhersehbar. Schade.
Ich wünsche dem Text viele begeisterte Leser*innen. Von mir gibt es für diese (seichte) Familiengeschichte leider nur eine
eingeschränkte Leseempfehlung.
3 von 5 ⭐️⭐️⭐️
London im Jahr 1940. Auf dem europäischen Kontinent tobt der 2. Weltkrieg. Auch das Vereinigte Königreich und vor allem London wird mittlerweile von Luftangriffen heimgesucht.
Zu dieser Zeit leben auch Millie und Reginald Thompson mit ihrer elfjährigen Tochter Beatrix in London. Als die Luftangriffe zunehmen, fassen Beatrix’ Eltern schweren Herzens einen Entschluss: Um ihr Kind vor den Gefahren des Krieges zu schützen, entscheiden sie, Beatrix in die USA zu schicken. Sie soll dort bei einer Gastfamilie an der Ostküste leben bis der Krieg zu Ende ist.
Und so steigt das Kind kurze Zeit später alleine auf ein Schiff, das sie über dem
atlantischen Ozean nach Boston zu einer völlig fremden Familie bringt.
Familie Gregory nimmt Beatrix sehr herzlich auf. In den folgenden Jahren wächst Bea, wie sie von den Gregorys liebevoll genannt wird, zusammen mit ihren älteren Gastbrüdern William und Gerald auf. Derweil verblassen Beas Erinnerungen an ihre Heimat und ihre Familie immer mehr.
Fünf Jahre später ist der Krieg vorbei. Bea ist mittlerweile 15 Jahre alt und soll nun nach London zurückkehren. Die junge Bea fühlt sich wohl in Boston und möchte bei bei ihrer Familie in den USA. Was da noch niemand ahnt: Bea hat Gefühle für William entwickelt.
„Und dahinter das Meer“ ist der Debütroman der US-amerikanischen Schriftstellerin Laura Spence-Ash. Der Titel des Buches und das schöne Cover sprachen mich sofort an. Auch wusste ich bis dato noch wenig, über Familien, die im 2. Weltkrieg ihre Kinder ins Ausland in Sicherheit bringen mussten. Welche weitreichenden Folgen dieser Bruch im Leben eines Kindes haben kann, verdeutlicht die Geschichte um Bea und ihre zwei Familien.
Die kurzen Kapitel des Buches werden abwechselnd mit dem Blick auf die verschiedenen Protagonist*innen erzählt. Und so begleiten wir die beiden Familien über einen Zeitraum von fast 40 Jahren.
Die Geschichte wird durch eine nachdenkliche, melancholische Grundstimmung durchzogen. Die Protagonist*innen erleben ambivalente Gefühle aufgrund der schwierigen Umstände. Vor allem Beas Eltern plagen Schuldgefühle und die Frage, ob es die richtige Entscheidung war, ihr Kind in die USA zu schicken.
„Und dahinter das Meer“ ist eine ruhige Geschichte über den Wert von Familie, Sehnsüchte und Abschiede. Der Text regt zum Nachdenken an, jedoch fand ich die Umsetzung nicht immer gelungen. Die Autorin beschreibt die Gefühle der Protagonist*innen zwar einfühlsam, jedoch hat die Geschichte leider zu wenig Tiefe. Die Innenwelt der Protagonist*innen werden recht oberflächlich beschrieben vor allem in Hinblick auf dieses bedeutsame historische Ereignis. Trotz der häufigen Perspektivwechsel bleiben die Figuren distanziert.
An manchen Stellen schrammte der Text, der sich immer mehr zu einer Liebesgeschichte entwickelt, leicht am Kitsch vorbei. Manchmal erinnerte mich die Geschichte an einen Rosamunde Pilcher Film. Insgesamt war die Handlung zu vorhersehbar. Schade.
Ich wünsche dem Text viele begeisterte Leser*innen. Von mir gibt es für diese (seichte) Familiengeschichte leider nur eine
eingeschränkte Leseempfehlung.
3 von 5 ⭐️⭐️⭐️