ergreifend und real

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simi159 Avatar

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Die 60 jährige Karla hat nicht mehr lange zu leben, sie hat inoperablen Bauspeicheldrüsenkrebs, und ihr bleiben vielleicht noch 6 Monate. Sie hat sich in einem Hospiz nach einen Sterbebegleiter erkundigt.
Fred ist der Sterbebegleiter, der ihr zugewiesen wird…Karla ist seine erste Klientin. Er macht das noch nicht lange, bzw. hat eigentlich erst alles zu Ende gelernt, aber in der Praxis keine Erfahrung.
Karla hat lange in Spanien gelebt, war Fotographen, die hauptsächlich Musiker auf ihren Tourneen begleitet hat. Jetzt ist erst kurz wieder in Deutschland, mit sich und ihrer Krankheit allein. Denn zu ihrer Schwester, die einzige Familie die Karla hat, hat sie keinen Kontakt mehr.
Fred ist alleinerziehenden Vater, sein 14 jähriger Sohn Phillip, möchte am liebsten Schrifsteller werden. Die Beiden leben in einer Art Zweckgemeinschaft, in der es zwar auch Rituale, wie Freitags Fast Food und anschließend ein Film bzw. Serienabend, gibt. Und doch leben beide eher nebeneinander her…Die neue ehrenamtliche Aufgabe des Vaters findet sein Sohn suspekt und gleichzeitig flößt sie ihm Ehrfurcht ein.
Karla hingegen hat sich mit ihrem nahenden Tod abgefunden, schreibt Listen mit all den Dingen, die in ihrem Leben nicht funktioniert haben, und empfindet Fred eher als zusätzliche Belastung als als Hilfe…

Und genau das ist es , was mich neugierig macht, diese drei Personen leben alle auf ihrer eigenen Insel und sich doch ähnlicher als ihnen bewußt ist.
Karla, die Hilfe gebrauchen kann, aber nicht weiß, wie sie die annehmen soll…
Fred, der in einer vergangen Welt zu leben scheint, mit den Waltons und Star Treck, und nicht mehr so recht an seinen Sohn, den er liebt, heran kommt.
Und Phillip, der mitten in der Pubertät steckt, seinen Platz im Leben sucht und doch keine antworten bekommt…
Die Sprache der Autorin erschafft einen sofort ein klaren Bild von der Situation und den Personen im Kopf, ohne dabei Dinge zu verklären. Alles sehr real und authentisch, mit für mich sehr lebensnahem Charakteren….