Sterbebegleitung

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regenprinz Avatar

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Ich habe bereits die ersten beiden Bücher der Autorin gelesen und war folglich sehr gespannt auf diesen neuen Roman, denn sowohl ihr Erzählstil als auch die Inhalte ihrer Geschichten sind etwas Besonderes, finde ich. Schon der aktuelle Klappentext verspricht wieder eine außergewöhnliche Geschichte mit orginellen Figuren.
Auch die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen. Fred Wiener, alleinerziehender Vater und frischgekürter ehrenamtlicher Sterbebegleiter wird durch kleine Alltagsmacken (wie z.B. seine Angewohnheit, überpünktlich zu erscheinen) wunderbar skizziert. Kein Held, nicht einmal ein beeindruckendes Exemplar von Mann (übergewichtig, kein Interesse an Rockmusik und auch sonst eher Typ Langweiler) und trotzdem litt ich mit dem armen Kerl, als er der toughen Karla gegenüberstand. Auf deren Lebensgeschichte bin ich übrigens wirklich gespannt - offenbar hat sie eine bewegte Vergangenheit, die sehr viel mit Rockmusik zu tun hat. Und nun hängt das alte Grateful Dead-Poster also wieder in ihrer Küche. Persönlicher Erinnerungen wegen?
Freds Sohn Phil ist die dritte Romanfigur und auch er hat sein Päckchen zu tragen - nicht nur in Form echter Pakete, die seine Mutter ihm schickt und mit deren Inhalt er so wenig anfangen kann, dass er sie gar nicht mehr öffnen mag. Nein, Phil leidet darunter, dass er so klein ist und keine Freunde hat, vom erwähnten Max mal abgesehen. Und Sabine hat ihm wohl gerade einen Korb gegeben ...
Großartig hat mir Phils "Wörterkrankenhaus" gefallen und dass er sich mit Lyrik versucht bzw. davon träumt, Schriftsteller zu werden, fand ich auch schön. Insgesamt eine rundum gelungene, vielversprechende Leseprobe, die absolut Lust auf den dritten Roman der Autorin macht! :)