Eine ganz besondere Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Sterben

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Fred ist ganz neu in seiner Tätigkeit als ehrenamtlicher Sterbebegleiter. Als er Karla zugeteilt wird, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist, läuft alles ganz anders, als er sich das vorgestellt hat. Karla ist eigenwillig, und schon der erste Termin scheint der letzte zu sein. In seinem Übereifer macht Fred einiges falsch, und der Kontakt scheint ganz abzubrechen. Dann aber bleiben nicht nur Freds Besuchstermine, sondern sein 13jähriger Sohn Phil erhält von Karla eine besondere Aufgabe. Karla, Fred und Phil finden einen guten Weg miteinander.

Mit dieser Geschichte hat Susann Pásztor eine Erzählung geschrieben über den Weg dieser Menschen, die das Schicksal zueinander geführt hat. Karla und Fred hätten sich sonst nie kennengelernt und nie ein Wort miteinander ausgetauscht. Es entsteht etwas ganz Erstaunliches, eine ganz besondere Beziehung dieser Menschen untereinander, ein Gefühl für den anderen. Und dadurch gerät manches in Bewegung, das scheinbar so eingefahren war in ihrer Lebensgestaltung. Es ist Fred, der das Fenster öffnet, als Karla stirbt, damit ihre Seele sich befreit nach außen schwingen kann.

Die Autorin erzählt einfühlsam und sachlich, und damit berührt sie den Leser ganz tief im Herzen. Es sind die leisen Veränderungen, die etwas in Bewegung bringen. Manche Situationskomik bringt dabei ein leises Schmunzeln auf die Lippen. Es ist eine ganz besondere Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Sterben, die ganz selbstverständlich mal im Hintergrund, mal vordergründig die Protagonisten (und den Leser) begleitet – und die nicht einfach nur von lähmender Trauer begleitet wird, sondern eine Entwicklung für alle auf den Weg bringt.

Eine ganz besondere Annäherung an ein Thema, das für uns alle nicht einfach ist. Sehr empfehlenswert!