Wenn das Leben zu Ende geht

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struppel Avatar

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Das Cover des Buches finde ich sehr schön, nicht aufdringlich, aber doch ansprechend, fast sachlich und dennoch passend zum Titel, der ja schon darauf hindeutet, dass es um die letzte Phase eine Lebens geht, denn hier wird mit dem Fenster ein alter Brauch angesprochen. Dieser alte Brauch besagt ja, dass man, wenn jemand im Zimmer gestorben ist, das Fenster öffnet, damit die Seele frei ist. Es wird hier also ein schwieriges Thema behandelt, das mit einer berührenden Geschichte umrahmt wird. Eine Geschichte, die sicher zum Nachdenken anreget. Es ist schön geschrieben, liest sich gut und bleibt doch einfühlsam, geht es doch um eine sterbende Frau und die Einsamkeit und die Wirrungen des Lebens.
Fred Wiener ist alleinerziehender Vater eines Teenagers, beide mit wenigen sozialen Kontakten. Fred meldet sich freiwillig als Sterbebegleiter und bekommt als erste Klientin Karla zugeordnet. Beide müssen an der Beziehung wachsen, haben doch beide unterschiedliche Vorstellungen wie die letzten Monate von Karla aussehen sollten. Fred erlaubt sich auch noch einen Fauxpas, den Karla ihm eine Zeitlang übel nimmt und für eine Weile nur noch der dichtende Sohn Phil Zugang zu Karla hat. Karlas Leben hatte Höhen und Tiefen aber war von einer Leidenschaft zur Musik und Fotografie geprägt.
Die Geschichte hat einen ruhigen und fast melancholischen Ton, ist das Ende doch eindeutíg. Es gibt keine großen Überraschungen, die Geschichte wird aufgelockert durch eine angedeutete Komik aus den Situationen heraus. Die Charaktere sind glaubhaft, ungewöhnliche Personen aber doch realistisch. Das Buch zeigt, dass das Leben nicht imme rleicht sit, aber es ist endlich und man sollte die Zeit nutzen, sich selbst zu verwirklichen und eben zu leben. Ein schönes, ruhiges Buch, das zum Nachdenken anregt.