Gefühlvoll und berührend

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leselottchen Avatar

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Als Anelija fünf Jahre alt ist, wird sie von ihrer Mutter verlassen. Diese kehrt ihrem Heimatland Bulgarien den Rücken, um sich in Deutschland, in der Stadt München, mit einem deutschen Mann, ein neues Leben aufzubauen. Das einzige, was Mutter und Tochter jahrelang verbindet sind Briefe. Anelija wird von ihrer Großmutter und ihrer Urgroßmutter liebevoll aufgezogen. Die zwei Frauen kümmern sich rührend um das Mädchen.
Sie reift heran und entwickelt sich zu einer klugen und wissbegierigen jungen Dame. Das Lernen fällt ihr leicht, ihr großes Interesse gilt den Büchern, die sie nahezu verschlingt. Keine Literatur ist ihr zu schwer. Wer ihr Vater ist, weiß sie nicht. Die ganze Zeit ist da aber die Sehnsucht nach ihrer Mutter und nach dem, in ihren Augen traumhaften Deutschland. Mit siebzehn gelingt ihr die Flucht, Ihr Fluchthelfer ist ein Verwandter, der sie mit dem Lastwagen nach Deutschland schmuggelt. Die schwierige Flucht gelingt, die Mutter wird gefunden. Nach einigen Querelen meint es das Schicksal dann doch noch gut mit Anelija.
In einem anderen Erzählstrang erfährt man die Geschichte um den bulgarischen Schriftsteller Goergi Markow, der mit Frau und Kind in London lebt. Er, ein Regimegegner, der offen seine Meinung kund tut, lebt in ständiger Gefahr vor dem bulgarischen Geheimdienst. Eine tragische und überaus spannende Geschichte.
Erzählt wird in mehreren Zeitsprüngen. Berührend, mit einer schönen bildlichen Sprache und mit viel Gefühl geschrieben, ist dieses Buch für mich ein wahres Lesevergnügen.
Vom Anfang bis zum Ende lässt dieser Roman keine Frage offen und ist bis ins letzte Detail durchdacht. Sehr interessant finde ich auch, dass manches auf einer wahren Begebenheit beruht.
Das Buchcover passt wunderbar zu der Handlung dieses Buches. Der Titel gefällt mir sehr gut und ist wohlüberlegt.
Es war mir eine Freude dieses Buch zu lesen. Ich werde es sehr gerne weiterempfehlen und vergebe fünf Sterne.