Aufbruchsstimmung

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Über eine Spanne von zehn Jahren nach dem zweiten Weltkrieg schildert Carmen Korn die miteinander verknüpften Geschichten dreier Familien in Köln, Hamburg und San Remo. Alle drei Familien kämpfen mit den Problemen ihrer Zeit, mit Mangel, Traumata und Wiederaufbau. Mit gegenseitiger Unterstützung gelingt es ihnen, allen Widrigkeiten zu trotzen und gemeinsam die schwierigen Zeiten zu überstehen, so dass jede der Familien ihr kleines Glück und ihr Stück vom Wirtschaftswunderkuchen abbekommt.

Schon die Jahrhundert-Trilogie von Carmen Korn habe ich mit Begeisterung verschlungen, das Erscheinen dieses Buches konnte ich kaum erwarten. Mit ihrem schnörkellosen, fast schon unspektakulären Schreibstil gelingt es Carmen Korn, die Charaktere ihrer Protagonisten so anschaulich zu beschreiben, dass ich mich mit jedem einzelnen identifizieren kann. Besonders gut ist ihr die Darstellung von Nina gelungen, ihre Zerrissenheit und den Kampf mit ihrem Gewissen konnte ich gut nachfühlen.
Allgemein ist die Geschichte erstklassig recherchiert, die Darstellung des Lebens in den 50-er Jahren ist sehr nahe an dem, was mir aus den Erzählungen meiner Eltern und Großeltern in Erinnerung geblieben ist.

Obwohl eigentlich "nur" über den Alltag der Familien erzählt wird, fand ich das Buch sehr spannend und konnte es kaum aus der Hand legen. Das etwas abrupte Ende lässt mich auf eine Fortsetzung hoffen, die ich kaum erwarten kann. Zumindest die Geschichte von Pips ist meiner Meinung nach noch nicht fertig erzählt.

Mein Fazit: Unbedingt empfehlenswert.