Ein neues Jahrzehnt hat begonnen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nati Avatar

Von

Ein neues Jahrzehnt hat begonnen, der Krieg ist vorbei, doch wie soll es weitergehen und was bringt die Zukunft? Diese Fragen stellen sich drei unterschiedliche Familien am Neujahrstag 1950. Alle kommen aus verschiedenen Orten und haben abweichende Lebensstile.

In Hamburg leben Elisabeth und Kurt Borgfeldt gemeinsam mit ihrer Tochter Nina und dessen Sohn Jan, der seinen Vater nie kennengelernt hat. Nina ist mit Joachim verheiratet, doch ihr Mann wird in Russland vermisst. Im Herzen von Nina macht sich ein anderer Mann breit. Doch darf sie das zulassen?

Die Freundin von Elisabeth, Gerda Aldenhoven wohnt gemeinsam mit ihrem Mann Heinrich, den beiden Kindern und den unverheirateten Kusinen im geerbten Haus in Köln. Finanziell geht es der Familie nicht gut. Sie haben eine Galerie und die Geschäfte laufen schlecht, denn wer kauft in dieser Zeit Bilder.

Die dritte Familie ist Anfang des Krieges von Köln nach San Remo gezogen. Margarethe Canna, die Schwester von Heinrich, ist ihrem Mann Bruno nach Italien gefolgt und lebt hier gemeinsam mit dem Sohn Gianni. Agnese, die Schwiegermutter, hat klare Vorstellungen wie die Dinge zu laufen haben. Alle fühlen sich durch die Familienbande an Agnese gefesselt.

Die Handlung setzt im Januar 1950 ein und endet im September 1959. Nach dem Krieg geht es langsam aufwärts, die Spuren des Krieges sind noch sichtbar. Als Leser begleiten wir die Familien über diese zehn Jahre. Hilfreich sind am Anfang des Buches das Personenregister und die Stammbäume der Familien. Carmen Korn schafft es diese Zeit mit all ihren Höhen und Tiefen aus der Perspektive dieser drei Familien zu schildern. Die Figuren des Romans werden einem schnell vertraut und kommen nah, so dass man fast glauben könnte, dabei gewesen zu sein. Sie bedient sich einer sehr gradlinigen Sprache, die ohne große Beschreibungen zur Sache kommt. Die Geschichte wird in vielen kurzen Momentaufnahmen beschrieben und wechselt von einer Familie zur nächsten. Die Schilderungen handeln nicht immer von großen Ereignissen, sondern auch viele Alltäglichkeiten werden aufgeführt. Dieses macht den besonderen Charme des Buches aus.

Am Ende bleiben noch einige Fragen offen, so dass man gespannt auf die Fortsetzung sein darf.