Generationenbild mit Längen

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rockabella281 Avatar

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"Und die Welt war jung" habe ich bereits vor einiger Zeit beendet. Allerdings ist es mir dieses Mal sehr schwer gefallen, meine Meinung in Worte zu fassen. Das Buch hat eine lange Anlaufzeit, es werden direkt zu Beginn viele Personen, Orte, Handlungen eingebracht, die im ersten Augenblick alle weit hergeholt wirken. Erst bei der weiteren Lektüre des Buches wird klar, dass alle Personen irgendwie miteinander verbunden sind. Ihre Schicksale gehen Hand in Hand, aber um das heraus zu finden, muss man wirklich "bei der Stange" bleiben.

Ich als Leserin war eins ums andere Mal leider wirklich am Überlegen, ob ich es abbrechen soll. Der Schreibstil war einerseits emotional und gleichzeitig sehr nüchtern. Es wurde eine Intimität mit den Figuren aufgebaut, und dennoch fühlte man sich aussen vor, als betrachte man das Geschehen von Oben herab.

Gleichzeitig bekommt man einen guten Einblick in die damalige Zeit, ihre Probleme, man spürt den Wandel und den Umbruch, der bevorsteht.

Carmen Korn hat kein einfaches Buch geschrieben, es weist einige Längen in den Passagen auf, und hier muss man wirklich dran bleiben. Zum Schluss bekommt man ein Generationenbild gezeichnet, was wahrscheinlich einfach "nur" der Realität entspricht.