Erzählung einer typischen Jugend?!

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laberlili Avatar

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Die Leseprobe zu "Und du kommst auch drin vor" klingt für mich wie eine Geschichte über eine Geschichte, in der sich nahezu jeder an zumindest einer Stelle wiederfinden könnte: So sagt die Ich-Erzählerin ja selbst aus, dass auch im beschriebenen Roman erwähnt wird, wie viele Eltern getrennt/geschieden sind und wie ähnlich sehr viele Jugendzimmer eingerichtet sind. Hauptfigur Kim klingt für mich bislang nach einer absolut durchschnittlichen Jugendlichen und ich kann mir vorstellen, dass sie aufgrund ihres eigenen für sie beängstigenden Wiedererkennungswert letztlich ihr eigenes Dasein so beeinflussen und Verhaltensweisen ändern wird, dass sie letztlich aus diesem 08/15-Trott ausbricht und darüber hinaus dann ihre eigene Identität entwickelt; für mich scheint Kim eine Jugendliche zu sein, die kurz davor steht, in ihre eigenen Erwachsenenmuster zufallen und sich aus dieser wie-zu-erwarten-Jugend zu lösen.
Ich glaube bislang nicht, dass die Autorin mysteriöserweise tatsächlich explizit Kims Leben beschrieben hat, sondern finde es sogar sehr schön, dass Kim, die sich doch als klare Nicht-Leserin bezeichnet, sich doch so sehr mit dem neuen, fremden Buch beschäftigen will und sich durch dessen Inhalt wohl auch beeinflussen lassen wird. Das ist der Aspekt, der mich hier auch am Meisten interessiert: Wird sie durch die Konfrontation mit dem Inhalt tatsächlich ihre eigene spannende Geschichte entwickeln können, oder ist sie wider meines eigenen Erwartens am Ende von "Und du kommst auch drin vor" noch immer die typische Durchschnittsjugendliche?