Kims Geschichte oder nicht?

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marion2505 Avatar

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Inhalt:

Die 15-jährige Kim ist eigentlich überhaupt keine große Bücherfreundin. Doch als sie mit ihrer Klasse bei einer Schullesung ein Déjà vu hat, ist ihr Interesse für das Buch geweckt. Der Inhalt des vorgelesenen Buches scheint von ihr und ihrem Leben zu erzählen. Zu ihrem Entsetzen hat die Geschichte aber kein Happy End. Ihr Klassenkamerad Jasper schwebt in großer Gefahr. Kim und ihre Freundin Petrowna setzen alles daran, der Geschichte bzw. dem Schicksal eine andere Wendung zu geben. Nicht ganz ohne Folgen ...

Meine Meinung:

In das Buchcover habe ich mich sofort verliebt. Ich mag die Auswahl der Farben und der Schrift und der schimmernde silberne Hintergrund ist einfach nur toll. Für mich ist das Cover ein absoluter Hingucker!

Auch die Idee, die hinter dem Buch steckt, hat mich sofort interessiert. Es ist doch eine tolle Vorstellung, dass ein Buch das eigene Leben erzählt und man sogar Dinge erfährt, von denen man noch nichts wusste. Ich habe mich sofort gefragt, ob es tatsächlich Kims Leben ist, das in dem Buch beschrieben wird, oder ob Kim sich das alles nur einbildet. Zu Beginn waren die Parallelen auch wirklich erschreckend und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, weil mich die Geschichte so fasziniert hat.

Der Schreibstil von Alina Bronsky ist flüssig, leicht und humorvoll und für ein Jugendbuch absolut perfekt. Aber auch für mich, die der Zielgruppe schon ein paar Jährchen entwachsen ist, war er unheimlich unterhaltsam. Gelangweilt habe ich mich auf keiner Seite. Ganz im Gegenteil, ich hatte viel Spaß mit Kim und Petrowna.

Im Vordergrund der Geschichte steht die 15-jährige Kim. Sie kommt aus einem wohlhabenden Elternhaus, doch sind ihre Eltern seit kurzer Zeit getrennt. Ihr Vater hat eine neue Freundin und die beiden erwarten sogar schon Nachwuchs. Logischerweise ist Kim davon nicht wirklich begeistert. Darüber hinaus ist Kim eher naiv, ziemlich ich-bezogen und ohne Petrownas Hilfe in der Schule mehr als aufgeschmissen. Ihre Freundin Petrowna ist das komplette Gegenteil von Kim. Sie ist ziemlich schlau, nicht auf den Mund gefallen, selbstbewusst und übernimmt gerne die Rolle der Anführerin. Ihr Elternhaus scheint eher chaotisch zu sein. Allerdings erzählt Petrowna Kim auch nicht immer die volle Wahrheit, was oft zu sehr komischen Situationen führt. Denn Kim nimmt das von ihrer Freundin Gesagte immer sehr ernst und erlebt nicht nur eine große Überraschung. Ich hatte viel Freude beim Lesen :-)

Ein wenig schade fand ich es, dass die anderen Charaktere, denen ich im Buch begegnet bin, etwas farblos blieben. Jasper war irgendwie ein lieber Kerl, mehr aber auch nicht. Die Autorin Leah Eriksson war mir sogar mehr als unsympathisch, was ich sehr schade finde. Denn eigentlich möchte ich mir Autoren ganz anders vorstellen ...

Hin und wieder war mir die Handlung auch etwas an den Haaren herbeigezogen und an manchen Stellen musste ich über Kims Handeln wirklich den Kopf schütteln. Allerdings denke ich, dass ich als jugendliche Leserin von der Handlung absolut begeistert gewesen wäre. Auch haben mich die etwas unrealistischen Handlungen nicht beim Lesen gestört. Ich fand die Herangehensweise von Kim eigentlich ganz interessant und überaus unterhaltsam.

Das Ende kam für mich anders als erwartet, hat mir aber gut gefallen. Ich denke, Kim hat am Ende des Buches wirklich einiges gelernt.

Mein Fazit:

Ein humorvolles Jugendbuch, das auf einer tollen Grundidee basiert. Ich hatte sehr unterhaltsame Lesestunden und empfehle das Buch gerne weiter.