leider viel zu oberflächlich

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lilly94 Avatar

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Kim ist ein ganz normaler Teenager, sie interessiert sich kein Stück für die Schule und generell ist alles blöd, was in ihrem Umfeld geschieht. Eines Tages geht sie gemeinsam mit ihrer Klasse zu einer Lesung und ist total verwundert: Das Buch handelt von ihr! Diese Tatsache lässt sie einfach nicht los und sie kauft sich ein Exemplar. Ständig betont sie, dass sich eigentlich nicht liest, doch dieses Buch fasziniert sie. Und einige Dinge, die die Autorin beschreibt treten wirklich ein. Um aber eine Sache zu verhindern, die Kim gar nicht gefällt, stellt sie ihr ganzes Leben auf den Kopf.

So weit so gut. Die Story finde ich eigentlich recht spannend und innovativ und die Leseprobe hatte mich auch eigentlich angesprochen, doch leider konnte das Buch meine Erwartungen aus vielerei Gründen nicht erfüllen.
Zum einen war ich überrascht, wie dünn das Leseexemplar war- aber gut, das hätte ich wissen können, wenn ich nach der Seitenanzahl geschaut hätte. Aber dünne Bücher sind ja nicht unbedingt schlecht.
Hier jedoch baut sich weder Spannung auf, noch werden irgendwelche Fragen beantwortet. Warum wusste die Autorin so genau über Kims Leben Bescheid? Zufall oder doch irgendwas anderes?
Auch die Protagonistin selbst hat mir leider nicht gefallen. Kim soll laut Klappentext 15 Jahre alt sein, doch sie verhält sich meiner Meinung nach wie 10. Sie hat keine eigene Meinung, bewundert ständig ihre Freundin Petrowna (ebenfalls keine schöne Figur- da viel zu arrogant und unsympatisch) und sie ist tatsächlich irgendwie dumm. Selbst wenn man mit 15 mitten in der Pubertät ist, kann man ein Fahrrad aufpumpen, nur um ein Beispiel zu nennen ohne zu viel zu verraten. Einige Szenen werden sehr überspitzt dargestellt, sodass es noch unrealistischer wirkt. Mein Humor war es leider nicht.
Ich gebe dennoch zwei Sterne, da man trotz der Oberflächlichkeit der Figuren eine leichte Entwicklung entdecken kann und ich meine zu erahnen, was die Autorin dem Leser sagen will, denn man sieht (oder liest) immer nur das was man sehen will, und man kann sein Leben selber und unabhängig in die Hand nehmen, was ich an sich eine schöne Idee finde.
Ich schreibe sehr selten schlechte Kritiken und finde es tatsächlich sehr schade, dass mich das Buch- obwohl ich es innerhalb von wenigen Stunden durchgelesen habe- gar nicht überzeugen konnte.