Nette Teenager-Geschichte

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Und du kommst auch drin vor, Teenager-Roman von Alina Bronsky, empfohlene Altersgruppe 10-13 Jahre, 192 Seiten, erschienen im dtv-Verlag.
Nettes Buch über Freundschaft und erste Liebe.
Die 15 jährige Kim und ihre Freundin Petrowna sind Freundinnen, seit sie sich in der 1. Klasse geprügelt haben. Obwohl Petrowna Hausverbot bei Kim zuhause hat, sind die beiden unzertrennlich. Eines Tages nehmen sie mit ihrer Klasse an einer Autorenlesung in der Bibliothek teil. Zuerst langweilen sie sich, doch plötzlich entdeckt Kim, dass die gelesene Geschichte von ihr handelt, umgehend besorgt sie sich das Buch und entdeckt immer mehr Parallelen zu ihrem Leben, dringend versucht sie, unterstützt von Petrowna an die Autorin ranzukommen, doch die ist furchtbar unsympathisch und blockt total ab. Bei der weiteren Lektüre zeigt sich, dass ein Schulkamerad, Jasper, in naher Zukunft sterben könnte. Mit aller Macht versuchen die beiden Mädchen, den Lauf der Geschichte zu verändern, doch dann kommt alles anders als gedacht.
Vorliegender Jugendroman wird für die Zielgruppe der 10 - 13jährigen empfohlen. Er ist aus der Sicht der Protagonistin Kim in der Ich-Perspektive geschrieben. 15 Kapitel, in der für das empfohlene Lesealter genau richtigen Länge. Gut gefallen haben mir die wie mit einem Pinsel geschriebenen Zahlen der Kapitel. Der Umfang ist m.E. für die Zielgruppe passend und kann durch den flüssigen Schreibstil schnell gelesen werden. Ein besonderer Eyecatcher ist das Cover. Verspiegelter Hintergrund mit kleinen pastellfarbigen Quadraten, die einen verpixelten Eindruck erwecken.
Mir hätte das Buch, wenn ich im empfohlenen Lesealter wäre vermutlich außerordentlich gut gefallen. Als „erfahrener“ Leser hinterfragt man eher einige Dinge, die nicht ganz schlüssig scheinen, für die es auch keine Erklärung am Ende gibt. Wieso z.B. wusste die Autorin so viele Einzelheiten aus Kims Leben, obwohl sie das Mädchen gar nicht persönlich kennt? Besonders bemerkenswert fand ich das Verhältnis zwischen den Freundinnen. Petrowna, die aus einer „schwierigen“ Familie stammt, ist eine „Macherin“ sie behält jederzeit den Überblick, die nötige Coolness, sozusagen eine richtig taffe Göre. Sie war auch durch ihre Art meine absoluter Lieblingscharakter. Kim dagegen, ein verwöhntes Scheidungskind nimmt sich selbst zu sehr wichtig und muss lernen, in der Familie und auch bei ihren Freunden nicht nur die „erste Geige“ zu spielen. Sehr unsympathisch fand ich die Autorin des zugrunde liegenden Buches, Leah Eriksson. Schon bei der Lesung nuschelt sie ihren Text runter, versucht die anschließenden Fragen möglichst schnell hinter sich zu bringen dazu sieht sie auch noch sehr ungepflegt aus. Als Kim mit ihr Kontakt aufnehmen will, blockt sie das Mädchen kaltschnäuzig ab, dann lässt sie sich von der Jugendlichen auch noch zu einem Kaffee einladen! Insgesamt ist für mich der ganze Plot nicht ganz stimmig, dazu das schwache Ende. Ich bin mir aber sicher, dass das Buch in der empfohlenen Zielgruppe, die vermutlich nicht so viel hinterfragt, sehr gut ankommt. Dafür von mir 3 Sterne.