Nichts für Erwachsene

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lst1398 Avatar

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In "Und du kommst auch drin vor" geht es um Kim, ein Mädchen aus Berlin, die freiwillig keine Bücher anfässt. Eines Tages besucht ihre Klasse eine Lesung in einer Bibliothek und Kim wird das Gefühl nicht los, das das Buch von ihr handelt. Und dann stirbt einer ihrer Klassenkameraden in dem Buch.

Die Idee des Buches hatte mich gefesselt, das Buch selbst leider weniger. Kim und ihre beste Freundin Petrowna verbindet eine Freundschaft, die eigentlich keine ist. Petrowna macht sich nur über Kim lustig, beleidigt sie und wird auch mal handgreiflich, während Kim sich nur für sich selbst interessiert und erwartet, das Petrowna nur für sie da ist und keine Zeit für andere Dinge in ihrem Leben verwenden darf. Bei dem Gezeter der beiden gerät der eigentliche Plot jedoch in den Hintergrund. Während zu Beginn des Buches noch viel wert darauf gelegt wird das Buch mit Kims Leben zu vergleichen, fehlt eben das in der gesamten zweiten Hälfte. Kim und Petrowna brechen bei der Autorin ein, fesseln und knebeln sie, aber nicht um herauszufinden woher sie die Infos über Kim hat, sondern nur damit sie sagt, dass es Kims Leben ist und sie dazu zu bringen, das Buch umzuschreiben. Der Plot wird aufgelöst, denn die Autorin hat sich nur einen durchschnittlichen Teenager ausgedacht. So viel zur ursprünglichen Idee des Buches.

Den Rest der Zeit geht es dann darum, dass Petrowna Kims Geschichte neu schreiben will. Doch das, was sie schreibt gefällt Kim wieder nicht, die beiden streiten sich für ein paar Tage, plötzlich ist alles wieder ok, Kims Eltern können wieder miteinander sprechen, die Mutter ist nicht mehr depressiv und weil Kim einen Jungen küsst, der eine Erdnussallergie hat, landet dieser im Krankenhaus. Aus der ganzen Geschichte hat Kim aber nichts gelernt. Statt sich um den Jungen zu sorgen, dreht sich alles weiter um sie.


Das Buch ist meiner Meinung nach für jüngere Kinder ganz gut geeignet. Für ältere oder gar Erwachsene fehlt aber einfach die Spannung. Die wahnsinnig gute Idee, auf der das Buch aufbauen will, wird aber leider verschenkt. Dazu kommt, dass die Autorin manchmal einfach zu sehr versucht die Jugendsprache zu imitieren und die Gespräche im Buch unglaubwürdig, gekünstelt und teilss leider auch lächerlich wirken. Ich bin zwar keine 15 mehr, habe aber als Lehramtsanwärterin doch immer wieder mit Teenagern zu tun. So wie im Buch spricht schlichtweg keiner, nicht mal in Berlin. außerdem verhalten sich all die 15 jährigen in dem Buch eher wi 10 jährige. Durch meinen Bezug zum Lehramt empfand ich zudem die ausschweifenden Beschreibungen der verängstigten Referendarin und auch die der anderen Lehrer, die im Buch allesamt überfordert und unterqualifiziert sind, als fast schon beleidigend.

Zusammenfassend gesagt ist das Buch an sich nicht unbedingt schlecht. Mir persönlich hat es einfach nicht gefallen. Ich gehöre allerdings wohl auch nicht zur Zielgruppe. Für 10 - 12 jährige Leseratten ist das Buch aber bestimmt eine riesen Freude!