Originelle Idee

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melc Avatar

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Alina Bronsky verfolgt in ihrem Jugendroman eine gleichermaßen originelle wie auch gespenstische Idee. Die 15 jährige Kim findet in einem Roman ihr eigenes Leben wieder. Das geht weit über eine Identifikation mit der Protagonistin hinaus. Sie meint, sich und ihre Umgebung identisch dargestellt zu lesen. Besonders beängstigend daran ist, dass das Buch kein gutes Ende nimmt. Gemeinsam mit ihrer Freundin macht sie sich auf die Suche nach der Autorin und auch auf die Suche nach ihrer eigenen Identität, der sie sich durch das Buch beraubt sieht. Bronsky beschreibt ihre Figuren detailreich und authentisch. Sie entwirft Kontraste und lä§t trotz ihrer Genauigkeit viel Spielraum für die Interpretation durch die Leserschaft. Der Schreibstil ist flüssig und witzig. Im letzten Drittel wird mir die Geschichte etwas zu sprunghaft. Dennoch beschreibt sie mittels ihrer Geschichte eine tolle Metapher zur Entwicklung von Identität und Selbstfindung. Für die Altersgruppe der Heranwachsenden ist diese Geschichte sicher sehr vielschichtig.