Unterhaltsames Jugendbuch mit Witz

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
cith Avatar

Von

Alina Bronsky lebt seit ihrer Kindheit in Deutschland und wurde 1978 in Russland geboren. Ihr Debütroman „Scherbenpark“, der unter anderem für den Jugendliteraturpreis nominiert war, hatte mir sehr gefallen, sodass ich auch „Nenn mich einfach Superheld“ und „Baba Dunjas letzte Liebe“ gelesen habe. Insgesamt haben mir aber „Scherbenpark“ und „Baba Dunja“ besser gefallen als ihre anderen Bücher, was auch nach Lektüre dieses Buches noch gilt.

Handlung

Kim, die Erzählerin des Buches, und Petrowna sind beste Freundinnen. Als die beiden mit ihrer Klasse eine Lesung besuchen ist Kim schockiert, denn das Buch aus dem die Autorin liest handelt von ihr. Jedenfalls wenn man von ein paar unwichtigen Details absieht. Ab hier wird die Erzählung turbulent, denn natürlich ist Kim neugierig auf den Verlauf des Buches und findet es unfassbar, dass da jemand einfach über sie geschrieben hat. Und wenn wirklich alles passiert was in dem Buch steht, dann muss sie irgendwie herausfinden wie sie den Verlauf ihres Lebens ändern kann, denn mit dem Schluss ist sie ganz und gar nicht einverstanden.

Covergestaltung und Buchtitel

Das Cover finde ich schrecklich. Auf dem Bild noch schlimmer als dann in Wirklichkeit, da reißt das spiegelnde silber die Sache ein wenig, aber ich mag diese pastelligen Töne in Kombination mit dem silber gar nicht. Den Titel finde ich in Ordnung, er macht auf jeden Fall neugierig auf die Geschichte.
Ohne die Reputation des Autorinnennamens hätte ich das Buch aber wohl nicht beachtet.

Meinung

Ich finde man merkt dem Buch an, dass es ein Jugendbuch ist. Dies ist ja nicht unbedingt schlecht oder ein Kriterium für weniger Qualität, aber es erklärt vielleicht, warum es mir wohl nicht so sehr im Kopf bleiben wird wie die eingangs genannten zwei Bücher der Autorin.
Der Schreibstil ist, wie von der Autorin gewohnt, gut zu lesen, aber dennoch mit qualitativem Anspruch. Vorallem der Charakter der Petrowna hat mir gut gefallen und ich fand es interessant ihre Entwicklung durch die Augen von Kim zu beobachten. Kim selber ist als Charakter normaler und unauffälliger angelegt, jedoch lässt sie durch ihre Kommentare zu Petrownas Klugheit und Charakter ihre Intelligenz und Scharfsinnigkeit erkennen. Das Buch enthält außerdem einige Stellen zum Schmunzeln und Amüsement.
Vom Klappentext her hatte ich eine Art Zickenkrieg befürchtet, der dann glücklicherweise in der erwarteten Form nicht aufgetaucht ist. Im Gegenteil schafft es Bronsky aus einem doch recht gewöhnlichen Plot durch ihre Erzählweise und die Wahl der Protagonistinnen etwas Besonderes zu schaffen.

Fazit

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich würde es für die entsprechende Altersgruppe empfehlen. Man kann das Buch auch gut lesen, wenn einem Bronskys andere Bücher gefallen haben und man Lust auf zwei, drei Stunden lockere gut geschriebene Unterhaltung hat.