Trauer als Chance für einen Neustart

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bücherverschlinger Avatar

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Fenja ist seit Jahren nicht mehr in ihrem Heimatdorf gewesen, denn sie gibt ihrer Mutter die Schuld an dem Scheitern der Ehe ihrer Eltern. Als ihre Mutter nun plötzlich stirbt ohne das sich die beiden ausprechen oder versöhnen konnten, muss Fenja auf einmal mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen.

Dort erfährt sie auf einmal, dass nicht ihre Mutter fremdgegangen ist, sondern dass ihr Vater als erstes eine längere heimliche Affäre gehabt hat. Plötzlich erkennt Fenja das sie ihrer Mutter die ganzen Jahren Unrecht getan hat.

Auf dem Weg mit ihrer Trauer aber auch Wut umzugehen zu lernen, unterstützt sie nicht nur ihre Sandkastenfreundin Sarah sondern auch sehr ihr Jugendfreund Elias,. Auch diese Beziehung ist an der Trennung ihrer Eltern gescheitert und beide hatten jahrelang keinen Kontakt miteinander. Können die beiden wenigstens die Vergangenheit hinter sich lassen und sich jetzt vielleicht eine gemeinsame Zukunft aufbauen?

Josefine Weiß gelingt mit "Und immer nur Du" ein emotionaler und einfühlsamer Roman. Die Trauer, Wut und Enttäuschung von Fenja kommen glaubhaft und realistisch rüber. Man bekommt fast das Gefühl, dass man selber das Gefühlschaos von Fenja selber "live" miterlebt. Auch das Ende passt recht gut zur Geschichte, auch wenn ich mir natürlich ein anderes gewünscht hätte.

Insgesamt konnte ich mich gut in Fenja und ihrem Umgang mit der Trauer, Verletzlichkeit aber auch Wut auf ihre Eltern und ihren damalige Entscheidungen hineinversetzen. Ich kann eine klare Leseempfehlung abgeben, auch wenn es nicht unbedingt ein typischer Liebesroman ist.