Zwei bedeutende ältere Herren

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juemma Avatar

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Marx und Darwin, die im realen Leben nie aufeinander trafen, lernen sich in diesem Roman kennen. Wir haben zwei ältere Herren, die von allerlei Zipperlein geplagt werden, manche davon echt, manche wohl eher hypochondrisch. Zumindest entsteht dieser Eindruck beim Lesen, wenn man den Gedanken und Aussagen von Protagonist Nr.3 Doktor Beckett nachgeht. Die fiktive Geschichte, mit realen Details, um diese drei Männer wird von der Autorin Ilona Jerger liebevoll und ironisch erzählt. Der Roman lebte für mich von den vielen Dialogen zwischen Beckett und seinen zwei Patienten. Auch von den Szenen zwischen Darwin, seiner Hündin Polly und Ehefrau Emma. Diese waren häufig sehr amüsant zu lesen und ließen wie oben erwähnt, das ein und andere ironische Moment zu. Ohne diese Dialoge bliebe nicht viel übrig, sie bestimmen die Handlung. Nebenbei erfährt man Interessantes über Darwins Forschung an Regenwürmern und sein Gesamtwerk. Von Marx erfährt man weniger, generell nimmt Darwin mehr Raum ein. Marx kommt meist nur als leidende und/oder meckernde Person vor, die ständig am Husten ist und von einem Leid ins nächste purzelt. Beckett erzählt beiden Herren immer wieder von deren vielen Gemeinsamkeiten. Für mich bestehen die Gemeinsamkeiten hauptsächlich darin, dass beide sehr in ihrem Leiden leben. Gut, beide sind Wissenschaftler, aber damit hat sich die Gemeinsamkeit auch schon wieder. Die beiden treffen im Roman bei einem Abendessen in Darwins Anwesen aufeinander. Kein gutes Treffen, viele gegensätzliche Meinungen und ein zusammenbrechender Pastor.
Mir haben wie oben erwähnt, die Treffen und Dialoge mit Beckett und Marx bzw. Darwin und die Szenen mit Polly und Emma viel besser gefallen, die Zusammenkunft von Marx und Darwin ist für mich nicht bedeutend für das Buch. Durch die Dialoge wurde ich sehr gut unterhalten und habe diese mit Spannung verfolgt.