Zwei große Männer

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inyanmni Avatar

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Im Jahre 1881 leben Charles Darwin und Karl Marx nur wenige Meilen voneinander entfernt. Persönlich begegnet sind sie sich nie, aber was wäre gewesen, wenn? Dieser Frage geht Ilona Jerger in ihrem ersten Roman "Und Marx stand still in Darwins Garten" nach. Um die beiden einander schon im Vorfeld anzunähern, erfindet sie einen Hausarzt, der beide Männer gleichermaßen behandelt und ihnen voneinander erzählt.

Über und von Charles Darwin habe ich selbst in den letzten Jahren einiges gelesen und finde ihn in diesem Buch außerordentlich gut getroffen. Bei Marx kann ich das nicht beurteilen, allerdings ist er in jedem Fall sehr lebendig gezeichnet. Auch der fiktive Hausarzt ist gut dargestellt.

Besonders gut gefallen haben mir die Szenen, in denen Darwin seinen Forschungen nachgeht bzw. auf seine Reise mit der Beagle zurückblickt. Der dabei durchscheinende Humor macht die Lektüre dieses Buches äußerst vergnüglich.

Allerdings hatte ich mir mehr direkte Begegnungen zwischen Darwin und Marx erhofft und war daher ein wenig enttäuscht, dass diese sich doch sehr in Grenzen halten. Dies sagt allerdings mehr über meine Erwartungshaltung aus als über die Qualität des Buches, das ich insgesamt wirklich ausgesprochen lesenswert fand.