Hoffentlich entwickelt sich der Fall noch in eine andere Richtung

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marcello Avatar

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"Und morgen du" handelt von dem schwedischen Kommissar Fabian Risk, der nach langer Zeit Stockholm den Rücken kehrt und mit seiner Frau und den beiden Kindern in sein kleines und beschauliches Heimatdorf zieht. Gerade angekommen wird er sofort von seiner neuen Chefin zu einem Tatort beordert, denn Risk kennt das Opfer. Dem Mann, dem brutal die Hände abgehackt wurden, ist ein ehemaliger Klassenkamerad von ihm. Er hat jedoch keine Idee, wer ihn getötet haben könnte. Als aber ein Klassenkamerad nach dem anderen getötet wird, erkennt Risk, dass er die Zusammenhänge begreifen muss, denn sonst ist vielleicht er der nächste.
Die Leseprobe war sehr unterhaltend. Ein Prolog ganz wie ich in ihn mag: kurz, knackig, eintauchend in das Gefühlsleben des Opfers und kaum Informationen, so dass man regelrecht nach Antworten lechzt. Der Kommissar ist sehr sympathisch, weil man auch in sein Gefühlleben schnell und problemlos eintauchen kann. In seinen Gedanken wird nichts beschönigt. Man realisiert, dass er schlechte Jahre hinter sich hat und dass er nun den Neuanfang wagt, aber auch der kann in der Katastrophe enden. Auch die Vergangenheit in Stockholm klingt sehr mysteriös und bietet sicherlich viel Konfliktpotential. Interessant war auch der Tagebucheintrag, er kam aus dem nichts, aber das hat nicht gestört. Man kann die Funktion in etwa erahnen, aber letztlich steigert auch er die Spannung und das ist die Hauptsache. Das einzige was etwas stört, ist der Fall, der sich nach ein paar Seiten erahnen lässt. Solche persönlichen Fälle, wo aus der Vergangenheit einer nach dem anderen abgehackt wird, bis man sich immer mehr dem Ermittler nähert, habe ich schon häufig gehabt. Hier müsste ich während des Lesens also wirklich einen AHA-Effekt haben: das habe ich so nicht gelesen, weil sonst ist es langweilig und das würde ich mir für "Und morgen du" nicht wünschen!