Die Angst der Opfer

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gisel Avatar

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Reeve wurde als Zwölfjährige entführt und über mehrere Jahre vergewaltigt und gefoltert. Nur mit viel Glück konnte sie befreit werden. Inzwischen ist sie 22 Jahre alt und macht gute Fortschritte in ihrer Therapie. Da wird sie angefragt, der dreizehnjährigen Tilly beizustehen, die gerade aus einer ähnlichen Gefangenschaft befreit wurde. Reeve lässt sich darauf ein – und sie erhält nicht nur guten Kontakt zu Tilly, sondern gerät auch immer mehr in die aktuellen Ermittlungen der Polizei wie auch in das Visier des Täters, und damit in größte Gefahr.
Sehr einfühlsam werden die Schicksale der beiden Mädchen miteinander verknüpft. Die Autorin versteht es sehr gut, ihre Ängste, ihre Hoffnungen, ihre Fortschritte darzustellen. Man merkt ihr an, dass sie sich als Gerichtsjournalistin in ihrem Metier bestens auskennt.
Das Buch liest sich sehr gut, man möchte es kaum aus der Hand legen. Der Spannungsbogen ist immer auf einem hohen Niveau, mit einem äußerst gelungenen Show-Down zum Schluss. Obwohl bald klar ist, wer der Täter ist, bleibt immer die Frage, wie er sein perfides Versteckspiel mit den Ermittlern treibt. Er scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein, deshalb fiebert man mit Tilly und Reeve, ob er gefasst werden kann. Ein spannendes Buch, das an aktuelle Fälle denken lässt und einen guten möglichen Einblick in die Psyche der Opfer gibt. Unbedingt empfehlenswert!