Superspannend

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strickli Avatar

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Zehn Jahre nach ihrer Entführung und einer Zeit, in der die damals zwölfjährige Reeve durch die Hölle ihrer jahrelangen Gefangenschaft gegangen ist, fasst sie mithilfe eines Psychiaters allmählich wieder Fuß in der Welt und in der Gesellschaft. Ihr Psychiater ist auf die traumatischen Schäden gerade von Entführungsopfern spezialisiert und wird auch zu aktuellen Fällen hinzugezogen, so wie jetzt, als die kleine Tilly nach jahrelangen Qualen freikommt. Dr. Lerner bittet Reeve hier erstmals, ihm zu helfen. Das reißt alte Wunden schmerzhaft wieder auf, aber Reeve versucht trotzdem zu helfen, indem sie sich mit Tilly anfreundet und so auch erfährt, dass sie stärker ist als sie selbst vermutet hätte.
Ab hier entwickelt sich zugleich ein spannender Krimi, da noch mehr Mädchen entführt wurden und in ihren Verstecken missbraucht werden, und es sich abzeichnet, dass derselbe Täter dahinter steht und die Fäden zieht. Den Missbrauch deutlich zu beschreiben, hat die Autorin in ihrem Debutroman nicht nötig, die Spannung wird anders gehalten - durch eigenständig ermittelnde, sympathische Charaktere, durch präzises Miterleben einzelner Ermittlungsschritte, durch Einblicke in die Welt der entführten Mädchen und in das Hirn und die Denkweise des Haupttäters.
Superspannend bis zum Schluss, keinerlei Durststrecken, ich habe das Buch in einem Rutsch durchlesen müssen! Einzig das Ende bleibt ein wenig vage - möglicherweise die Tür zu einem zweiten Band? Ich würde mich jedenfalls freuen!