Liebe und Hoffnung im Schatten des Krieges

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
bookloving Avatar

Von

Die kurze Leseprobe zu Volker Jarcks neuem, historischen Roman "Und später für immer" hat mich sehr angesprochen, in dem er aufzeigt, wie menschliche Verbundenheit und Liebe selbst in einer herzlosen Zeit bestehen können.
Wir erhalten einen intensiven Einblick in die emotionale und psychische Verfassung seines Protagonisten Johann, einem Deserteur während des Zweiten Weltkriegs.
Eindrucksvoll war für mich bereits zum Beginn der aufwühlenden Geschichte dargestellt, was der Verlust des Tagebuchs, in dem er all seine Gedanken und Erlebnisse dokumentiert hat, in Johann auslöst, denn es bedeutet für ihn nicht nur den Verlust seiner Erinnerungen, sondern auch eines Teils seiner Identität und gewissen Trosts in jener schwierigen Zeit.
So sind auch die Briefe von Emmy von unschätzbarem Wert für ihn, der hin- und hergerissen ist zwischen ständiger Angst vor Entdeckung, Hoffnung und Verzweiflung, der brutalen Realität des Krieges und seinen Sehnsüchten nach Normalität und Liebe.
Jarck versteht es gut, die emotionalen Ausnahmezustände seines Protagonisten sehr anschaulich und eindringlich zu vermitteln, so dass man sich gut in seine verzweifelte Lage im permanenten Überlebenskampf hineinversetzen und mitfühlen kann.
Ich bin gespannt, wie lange sich Johann bei seinen Verwandten vor den Feldjägern verstecken kann und wie seine Geschichte weitergehen wird.