Bildgewaltig

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annajo Avatar

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Die Leseprobe versetzt einen direkt auf die Plantagen Georgias und zwischen die Hütten der Sklaven. Auch wenn die Geschichte der Großmutter noch etwas distanziert erzählt ist, ist sie doch kein bisschen unmittelbarer. Die Greueltaten werden so in ihren Auswirkungen miterlebt von Menschen, die nach und nach abgestumpft und innerlich erloschen sind. Ich bin froh, dass viele der Handlungen nicht im Detail ausgeführt werden. Der Interpretationsspielraum reicht mir völlig aus. Man findet direkt Sympathie und Mitgefühl für diese drei Frauen verschiedener Generationen aus einer Familie. In anspruchsvoller Sprache lässt der Autor die Zeit bildgewaltig wiederauferstehen und beschönigt dabei bislang nichts: das Leben im Sklavenlager ist genau so ein Überlebenskampf wie auf den Feldern drumherum und auch unter den Sklaven herrscht Gewalt, was ich bislang selten thematisiert gesehen habe in Bücher zu diesem Thema.

Ich bin begeistert von dieser Leseprobe, auch wenn sie mir emotional einiges abverlangt hat. Beim Lesen habe ich vor allem Cora so sehr die Freiheit gewünscht, dass ich nun beim Weiterlesen erfahren möchte, ob sie ihr auch vergönnt ist.