Ein düsteres Kapitel amerikanischer wie europäischer Geschichte sind die zwei Jahrhunderte der Sklaverei auf dem amerikanischen Festland. Möglich gemacht von Seefahrern, Zwischenhändlern, Plantagenbesitzern und schließlich den Kunden der begehrten Baumwolle. Bücher über Sklaverei, Romane und Filme über Sklavenschicksale wirken wie aus einer anderen Welt, einer ausgedachten. Wie können das Menschen anderen Menschen wirklich angetan haben? Gleichzeitig zählt die Geschichtsschreibung so unendlich viele grausame Dinge, die sich Menschen gegenseitig antaten und nach wie vor antun. Diese ersten Seiten erschüttern und fesseln zugleich. Der Mikrokosmos innerhalb der Sklavenunterkunft auf der einen Hälfte der Plantage ist ebenso schonungslos wie der Arbeitsalltag auf den Baumwollfeldern. Colson Whiteheads Sprache zieht einen sofort hinein in die Geschichte, hinein in diesen Kampf, der sich Leben nennt. Hinein in einen Hoffnungsschimmer, der möglicherweise die Freiheit in sich birgt.