Underground Railroad

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gelinde Avatar

Von

Underground Railroad, von Colson Whitehead

Cover:
Passend zum Buch, dunkel, nüchtern, ein Geheimnis verbergend.

Inhalt:
Cora lebt das traurige, schreckliche Leben einer Sklavin auf einer Baumwollplantage im Süden der USA (um die „Blütezeit“ der Sklaverei, ein dunkler Teil der Geschichte).
Mit Mut und viel Glück, gelingt ihr zusammen mit Caesar die Flucht.
Doch ein berüchtigter Sklavenjäger, Ridgeway, heftet sich an ihre Fersen. Denn schon Coras Mutter gelang die Flucht und er hat sie nie gefunden. Was ihn persönlich besonders antreibt.
Die Underground Railroad, wird für Cora immer wieder zur Rettung.
Aber wird sie den weiten Weg vom Süden in den vermeintlich sicheren Norden schaffen…………

Meine Meinung:
Dies ist mal wieder ein Buch bei dem die Erwartungen (durch die ganzen Vorschusslorbeeren) sehr hoch gesteckt sind. Und irgendwie lande ich dann oft relativ hart. Hier nicht gerade hart, aber ich kann doch keine 5 Sterne vergeben.

Die Geschichte ist eine Mischung aus historischer Geschichte und fantastischen Elementen. (Ich weiß nicht warum ich musste immer wieder an den „Polarexpress“ denken).
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Wenn er auch immer wieder mal Sprünge aufwies, wie bei einer Unterhaltung bei der man zum Abschweifen neigt und von einem Thema zum anderen kommt (es wird nicht immer chronologisch erzählt).
Es werden sehr viele Personen und Namen genannt, bei denen ich teilweise Schwierigkeiten hatte sie alle zu platzieren.
Diese Punkte haben meinen Lesefluss immer mal wieder ins stocken gebracht.

Es wird nichts beschönigt, die menschenverachtende Grausamkeit der Sklaverei wird sehr deutlich, auch mit den unmenschlichsten Strafaktionen, erzählt.
Cora ist eine sehr junge, kluge und mutige Protagonistin, die durch ihre gute Beobachtungsgabe sehr schnell lernt und sich anpassen kann. Ihre Gedanken gehen in alle Richtungen, und sie lässt sich kein X für ein U vormachen.

Deshalb hätte ich mir auch ein bisschen mehr emotionale Nähe zu den Protagonisten (den Opfern und auch den vielen Helfern) gewünscht.

Autor:
Colson Whitehead, 1969 in New York geboren, ist einer der wichtigsten Autoren der neuen amerikanischen Literatur. Er lebt in Brooklyn.

Fazit:
Eine sehr eindringlich erzählte Geschichte der schrecklichen Zeit der Sklaverei in den USA.
Von mir 4 Sterne.