Erfrischende Grundidee - eine Story mit viel Potential

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furbaby mom Avatar

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Dieses Buch ist das perfekte Beispiel dafür, dass ein ansprechend gestaltetes Cover mit Eyecatcher-Effekt schon die halbe Miete ist - wer könnte in einer Buchhandlung an diesem hübschen Schätzchen vorbeispazieren, ohne beherzt ins Regal zu greifen und sich den Klappentext durchzulesen? Keiner! Auch die Story ist erfrischend anders und macht neugierig - klasse!
Der im Jahre 1975 spielende Prolog heizt die Spannung ordentlich an und man fragt sich: Wer ist Caroline? Warum wurde sie verfolgt? Hat sie den Schlag überlebt? Welche wichtige Information befand sich in ihrer Tasche und warum wollte jemand sie scheinbar daran hindern, dieses Geheimnis weiterzuerzählen? Fragen über Fragen.
Mit der weiblichen Hauptfigur bin ich noch nicht 100%ig warmgeworden – nicht im unguten Sinne, sondern weil sich die Informationen über sie bisher in Grenzen halten. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man als Autor/in nicht sämtliche Details zu den Protagonisten in die ersten paar Seiten quetschen möchte. Daher wissen wir gerade mal wie Amy aussieht, warum sie nun in London lebt und dass Jill – deren quirlige, freche Art sie ziemlich sympathisch macht – ihre beste Freundin ist. Aber was macht Amy als Mensch aus, abgesehen von ihren unerklärlichen Visionen? Diese sind allerdings wirklich außergewöhnlich – vor allem als ihr klar wird, dass sie den mysteriösen dunkelhaarigen Jungen bereits schon mal gesehen hat. Was hat es mit dem geheimnisvollen Etui auf sich, das er bei sich trug? Natürlich war er nicht gerade begeistert darüber, dass Amy ihn versehentlich umgerannt hat, aber er hätte schon ein wenig freundlicher sein können zu ihr. Nathan hingegen wirkt viel aufgeschlossener und deutlich interessierter – wie süß war bitte die Aktion mit dem "verlorenen" Schal?! Dank ihm hat auch Jill Grund zur Freude, denn nun steht fest, dass Amy sich nicht länger vor der Party im Closer drücken kann. Ich bin gespannt, was sie dort erleben werden!
Hinsichtlich des Schreibstils kommt es mir so vor, dass der Beginn etwas holprig war und auch die Dialoge recht hölzern wirkten – die jugendliche Lockerheit war noch nicht so greifbar. Doch mit fortschreitender Handlung, insbesondere im Dialog mit Nathan verflüchtigte sich dieser Eindruck. Die Story hat auf jeden Fall viel Potential und es würde mich brennend interessieren, wie die Autorin die angesprochenen 'Zeitsprünge' sprachlich umsetzen und in Bezug auf den Gesamtplot schlüssig erklären wird.