Das Buch mausert sich

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Ein Buch über einen radikalen Lebenswandel, quasi einen Ausbruch aus den Gewohnheiten ist nun nichts revolutionäres. Tausend mal in verschiedensten Versionen gelesen.

Und als in der Leseprobe noch die Fußnote auftauchte, dass man der Übersichtlichkeit halber nicht die männliche und weibliche Form, sondern nur die weibliche Form nutzen würde, war ich kurz davor, die Leseprobe zu schließen.
Auf solchen Gender-/Emanzenkram habe ich nun wirklich keine Lust, schlimmer noch, er macht mich aggressiv, weil es nun wirklich wichtigere Probleme gibt als aus dem Salzstreuer eine Salzstreuerin zu machne.

Aber gut, ich habe weiter gelesen.
Grob geht es in dem Buch um eine angepasste Frau, von ihren Eltern früh und intensiv in den christlichen Glauben eingeführt, wo man ihr Nachfragen verbot, die in ihrer zweiten Ehe festhängt und mit einer Ehetherapie versucht über seine Seitensprünge hin weg zu kommen.
Als sie der Therapeutin in einer Einzelsitzung erzählt, dass sie nicht mehr mit Ihrem Mann schlafen kann ohne von einer unbändigen Wut überfallen zu werden, wird ihr empfohlen, ihm einfach einen zu blasen, weil das weniger persönlich sei.
Auch ihr Geständnis, dass sie sich in eine Frau verliebt hat, wird als Kindelei abgetan.

Schließlich bricht sie trotzdem aus allen Zwängen aus und kommt tatsächlich mit der Frau zusammen.

Ein mutmachendes Buch, um auf die leisen Zweifel in sich zu hören, die einem sagen, dass etwas nicht richtig läuft.

Wenn man von diesen nervigen Emanzen-Sachen absieht ein gutes Buch.