Blieb leider hinter meinen Erwartungen zurück

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mrslaw Avatar

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„Ungezähmt“ hat bei mir einen zweigespaltenen Eindruck hinterlassen. Einerseits habe ich das Buch und die Autorin beim Lesen gefeiert und andererseits ist Sie mir mit ihrer amerikanischen Art, immer etwas „drüber“ zu sein, entsetzlich auf die Nerven gegangen.

Aber erst einmal zum Inhalt. Vorab: Ich kannte Glennon Doyle bislang nicht. Weder ihre vorherigen Bücher und ihren „Wandel von der tiefgläubigen, fremdbestimmten Ehefrau und Mutter zur einer freien Frau“ (jetzt verheiratet mit Abby Wambach) noch ihre Wohltätigkeitsorganisation „Together Rising“.

Auch deshalb war das Buch spannend und teilweise sehr inspirierend. Vieles von dem was Sie in ihrem Buch schreibt, ist wichtig und richtig.

Wir müssen aufhören, Anderen gefallen zu wollen und uns selbst um unser Leben kümmern, dann können wir großartig sein – das ist wahr!

Um diese Kernaussage dreht sich das ganze Buch. In kurzen Kapiteln und Episoden erzählt Glennon Doyle, wie sie ihren Weg dahin gefunden hat. Und viele dieser kleinen Anekdoten, haben mich an mich selbst erinnert. Beispielsweise auf S. 142 in dem Kapitel „Augen“ in welchem Sie erzählt, dass man als Mutter kein gutes Vorbild für seine Töchter /Kinder ist, wenn man beispielsweise als Märtyrerin in einer unglücklichen Ehe ausharrt. Dies ist gewiss kein Rollenmodell, welches man seinen Kindern vorleben will. Wir wollen ja schließlich, dass unsere Kinder später frei und selbstbestimmt sind.

Besonders gut hat mir auch der Vergleich mit der Gepardin gefallen, welche im ersten Kapitel erscheint und die im Laufe des Buches noch öfters aufgegriffen wird.

Dies alles zu lesen ist inspirierend und auch lehrreich. Jetzt kommt leider dann das große ABER.

Aber, Glennon Doyle ist mir leider etwas zu amerikanisch, zu dogmatisch und die Dinge wiederholen sich zu oft. Dem Schreibstil von Doyle merkt man zudem auch sehr die religiöse Prägung und das damit verbundene Sendungsbewußtsein an, das ist für Europäer per se schon anstrengend.. Alles in allem war mir das Buch in vieler Hinsicht einfach too much!

Nicht falsch verstehen, ich finde die Aussagen und die Botschaft, die Doyle vermitteln will sehr wichtig und richtig.

Eigentlich würde ich gerne sagen, jeder Mensch, egal ob Mann oder Frau sollte das Buch gelesen haben, weil ich die Botschaft sehr wichtig finde.

Dazu ist das Buch aber leider zu amerikanisch, zu einfach gestrickt und zu missionierend geschrieben.

Einen Satz habe ich aber auf jeden Fall aus dem Buch mitgenommen und zu meinem Mantra gemacht: We can do hard things – gerade im Moment!

Fazit
Ein Buch, welches ich wegen seiner Botschaft gerne weiterempfehlen würde, welches aber teilweise leider fast unerträglich zu lesen ist.

Schade, ich wäre gerne zu einem anderen Fazit gekommen, aber dies bleibt wohl mein einziges Buch von Glennon Doyle. Schließlich gibt es noch viele andere inspirierende Autorinnen zu diesem Thema

❤️❤️❤️ von ❤️❤️❤️❤️❤️ Leseherzen, auch wegen der wichtigen Botschaft, sonst wären es weniger gewesen.