Ich habe viel erwartet von „Ungezähmt“. Schließlich ist es zurzeit DAS Buch, das auf wirklich allen Social Media-Kanälen gehyped und als DAS Manifest der modernen, sich von allen Erwartungen befreienden Frau unserer Zeit angesehen wird. Ein wichtiger, feministischer Ansatz, der mich sofort angesprochen hat und den ich unterschreibe. Selbst von Reese Witherspoon herself, deren Buchclub und Wirken ich seit Monaten beeindruckt verfolge, wird es als eines der wichtigsten Bücher dieses Jahres gepriesen. Ja, die Erwartungen waren enorm, und vielleicht war genau das das Problem. Denn leider hat mir „Ungezähmt“ nicht den augenöffnenden Aha-Moment beschert, den ich mir erhofft habe. Das Buch ist eine reflektierende Autobiografie und Glennon Doyles Geschichte ist sehr spannend und inspirierend, keine Frage. Und sicher werden einige Zeilen noch in mir nachhallen. Dennoch hat mich das Buch ein wenig ernüchtert und nicht die Tiefe geboten, die ich erwartet habe. Dennoch lässt es sich leicht und flott lesen und ist als Zwischendurch-Buch sicherlich eine Horizont erweiternde Erfahrung.