Inspirierende Selbstfindungs-Geschichte

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Vor kurzem habe ich hier die Leseprobe des Buches „Ungezähmt“ von Glennon Doyle gelesen. Allein schon die ersten Kapitel in Kombination mit dem Klappentext haben mich so begeistert, dass ich es unbedingt kaufen musste!
In kurzen, essay-artigen Kapiteln erzählt die Autorin und Aktivistin Glennon Doyle aus ihrem Leben – welches ohne Zweifel sehr interessant ist. Mit Anfang 40 verliebt sie sich in eine Frau und verlässt ihren Ehemann und ihr altes, fremdbestimmtes Leben, um von nun an frei von Konventionen und im Einklang mit sich selbst zu leben.
Das Buch – ein Ratgeber mit autobiographischen Elementen – hat in mir eine gewisse Ambivalenz hervorgerufen. Einerseits finde ich es beeindruckend und motivierend, wie ehrlich und offen die Autorin über so schwierige Dinge wie Selbstfindung, Aktivismus, Rassismus oder auch Sucht schreibt. Man bekommt schon einige Denkanstöße und wird motiviert, seine Verhaltensmuster und Ansichten zu hinterfragen. Andererseits ist mir das Buch fast schon zu „amerikanisch“: Der Kerngedanke des Buches – Lebe dein Leben, so wie es dir gefällt und lass dich nicht von den Meinungen anderer beeinflussen“ – wird sehr oft und sehr pathetisch wiederholt, immer wieder wird Bezug zum christlichen Glauben genommen. Auch wirken die einzelnen Kapitel ein bisschen zusammengewürfelt und unstrukturiert.
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch aber trotzdem gefallen, denn es ist sehr inspirierend. Es hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt!