Mutmacher

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Dieser Roman ist neben „Three Women“ und „Zugvögel“ eines meiner Jahreshighlights! Glennon Doyle schreibt ehrlich und schonungslos über ihre Sicht der Dinge. Sie gesteht Fehler ein, die sie in der Vergangenheit gemacht hat und schließt auch nicht aus, dass in der Zukunft nicht wieder welche passieren.
Sie erzählt ihre Geschichte, wie sie sich aus ihrer Rolle als perfekte Mutter, als perfekte Frau herauskämpfte und zu ihrem wahren Selbst zurück fand. Denn die Rollen der perfekten Frau und Mutter waren ihr Käfig und sie die Gepardin, die zurück in die Wildnis wollte.
Anhand von Beispielen aus ihrem Leben, Situationen, die sie erlebt hat kommt sie auf Probleme zu sprechen, die Mädchen und Frauen beim Heranwachsen und auch noch im Erwachsenenstatus haben. Dinge, die sie daran hindern, sie selbst und damit auch vollends glücklich zu sein. Doyle geht es darum, die Rolle des guten, lieben Mädchens - das immer brav ist, nie zu laut, nie zu da, immer hübsch und anständig - zu durchbrechen. Auch die Rolle der sich aufopfernden Mutter will sie sprengen, sie von ihren Ketten lösen und Frauen und Mädchen zeigen, dass es in Ordnung ist, laut zu sein, seine eignen Gedanken zu äußern, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie andere verletzen. Es ist in Ordnung sich auch verwirklichen zu wollen, wenn man Mutter ist. Man soll sich nicht für die Familie opfern, sondern man selbst bleiben.
Doyle verknüpft ihre eigenen Erfahrungen mit diesen Apellen und bricht damit Stück für Stück das festzementierte Bild dessen auf, was nach Ansicht der weißen, westlichen Gesellschaft eine gute Frau/ein gutes Mädchen zu sein hat. Gerade ihre Metaphern machen alles sehr anschaulich und auch die Beispiele aus ihrem Leben zeigen, dass man manchmal scheitern muss, um zu verstehen, was man wirklich will und was einen glücklich macht.
Mich hat das Buch sehr berührt, wütend und traurig gemacht und mir an manchen Stellen den Spiegel vorgehalten. Ich fand es ungemein inspirierend und aufrüttelnd und würde es jedem Mädchen, jeder Frau und auch Jungen und Männern wärmstens empfehlen. Wir brauchen mehr solcher Bücher und mehr solcher Menschen, die uns zeigen, dass es nicht immer leicht ist, aus seinem Käfig auszubrechen, aber dass es die Mühe wert ist!

Fazit: Ein umwerfendes Buch, das jeder Lesen muss!