Ungezähmt

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Zu aller erst möchte ich gern sagen, dass ich mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut habe und es direkt anfangen musste, als es bei mir ankam. Der Klappentext klang einfach großartig und dank @Vorablesen hatte ich bereits eine ersten kleinen Einblick in das Buch erhalten. “Ungezähmt” klang für mich nach einer spannenden Erzählung rund um das Suchen & Finden, die Familie, das Leben und natürlich die Lieben. Glennon Doyle, eine ehemalige christliche Mami-Bloggerin, (er-)findet sich von Grund auf neu, nachdem sie auf einem Event die EINE Frau trifft und sich sofort (und auch wirklich sofort) Hals über Kopf in sie verliebt. Das klang für mich nach einer super interessanten Ausgangslage und nachdem ich mich Online zu ihr als Person belesen hatte, war ich wirklich sehr gespannt auf ihren Werdegang.

Auf den ersten ca. 50 Seiten hatte Glennon Doyle mich total gepackt und ich genoss ihre Geschichte und ihre Botschaft. Aber dann begann die Phase, die sich für mich angefühlt hat wie die völlige selbstgerechte und überbewertete Selbstbeweihräucherung und noch dazu auf eine Art die mit die Autorin immer mehr unsympathisch gemacht hat. Es las sich zunehmend so, als müsse Lennon Doyle sich selbst noch ständig daran erinnern, wie gut sie doch alles meistert und wie allwissend sie doch mittlerweile ist. Sie gibt einem Ratschläge über so ziemlich jedes aktuelle Schlagwortthema auf dem Planeten: Erziehung? Rassismus? Feminismus? Toxic Masculinity? Die Verdummung durch Technologie und ihre Auswirkungen auf die Achtsamkeit? Man nenne ihr ein Thema und Glennon sagt dir, was richtig ist und was nicht.

Meine Gedanken und Gefühle dem Buch gegenüber änderten sich mehrmals (gefühlt aller 5 Seiten) - von positiv zu negativ - zurück zu positiv - zurück zu negativ, und am Ende war ich einfach nur noch froh, dass ich das Buch jetzt zuklappen und weglegen kann. Ich wollte es einfach so sehr mögen. Ich bin trotzdem froh, dass ich es gelesen habe, denn, obwohl ich mit so einigen Ansichten von Glennon Doyle nichts anfangen kann, gab es einige Gedankenanstöße, die mir durchaus etwas gegeben haben.

FAZIT: Ich glaube (hoffe?), ich bin eindeutig nicht die richtige Zielgruppe für dieses Buch, aber ich bin froh, dass Glennon ihren Weg, sowie eine liebevolle Partnerin gefunden hat.