Fastfood zwischen Buchdeckeln

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Der neue Thriller von James Patterson setzt mit einem buchstäblichen Knaller ein. Auf der Golden Gate Bridge kommt es zu einer Explosion, bei der zwei Studierende ums Leben kommen. Es stellt sich heraus, dass die Opfer mit winzigen Sprengstoffkapseln versetzte Burger gegessen hatten, die explodierten, sobald sie mit Magensäure in Kontakt kamen. Die Polizisten Lindsay Boxer und Richie Conklin sind als erste am Tatort und ermitteln in dem Fall.

Lindsays Freundin Yuki erlebt derweil ein Erlebnis ganz anderer Art. Sie ist frisch verheiratet und befindet sich mit ihrem Ehemann Brady auf Hochzeitsreise. Das Paar unternimmt eine romantische Kreuzfahrt nach Alaska, als das Schiff von Piraten überfallen wird, die von der Reederei ein Lösegeld erpressen.

Cindy, die ebenfalls zum Freundeskreis des "Women´s Murder Club" gehört, ist Journalistin und heiß darauf, einen sensationellen Artikel zu verfassen, um ihren ehemaligen Verlobten, Richie Conklin zu beeindrucken. Sie erfährt durch Zufall, dass Mackie Morales, eine bekannte gefährliche Killerin, gesehen wurde und begibt sich auf ihre Spur.

„Unlucky 13“ ist der 13. Band der Serie von James Patterson; der vorliegende Band stammt von Patterson und der Coautorin Maxine Paetro. Der Thriller besteht aus drei voneinander unabhängigen Handlungen, die nur durch die befreundeten Hauptfiguren miteinander verbunden sind. Den größten Teil des Buches nimmt der „Belly-Bomber“ – Fall ein, der von den Polizisten Lindsay Boxer und Richie Conklin aufgeklärt wird. Dieser Handlungsstrang ist aus der Sicht von Lindsay in der Ich-Form erzählt, wodurch man als Leser näher daran beteiligt ist als in den anderen Handlungssträngen. Von Lindsays Privatleben erfahren wir, dass sie ein Baby hat, das von ihrem Ehemann Joe betreut wird, damit sie ihrem Beruf nachgehen kann.

Die Handlung um den entführten Luxusdampfer, auf dem Yuki und Brady ihren Honeymoon verbrachten, fand ich sehr spannend zu lesen. Allerdings hätte ich etwas mehr erwartet, über die Motive der Piraten zu erfahren. Zwei von drei Fällen im Buch münden in einer Lösegelderpressung, und haben dennoch nichts miteinander zu tun. Ich frage mich, wieso diese Anhäufung? Kreuzfahrten sind im Moment sehr beliebt, vielleicht mochte es die Marketingabteilung des Verlages so, damit dieses Thema auch noch angeschnitten ist.

Der Erzählstrang, bei der sich Cindy an die Fersen einer bekannten Killerin setzt, ist schlüssig und spannend dargestellt. Man sieht etwas in den kranken Kopf einer psychopathischen Killerin rein, aber wirklich ausgeführt ist das leider auch nicht.

Den Schreibstil empfand ich als nüchtern und einfach zu lesen. Der Satzbau ist allerdings nicht sehr abwechslungsreich: Der Text besteht vorwiegend aus Hauptsätzen, was auf mich beim Lesen ermüdend wirkt.

Wer die Serie des "Women´s Murder Club" verfolgt, wird sich vermutlich über den Fortschritt im Privatleben der Hauptfiguren freuen. Ich habe dieses Buch isoliert gelesen, so dass dieser Frauen Club eher eine Version von „Desperate Professional Wives“ hermacht.

Insgesamt habe ich mich mit dem Buch durchaus unterhalten, aber mehr nicht. Es macht auf mich einen etwas lieblos zusammen geschusterten Eindruck – fast wie Fastfood zwischen Buchdeckeln. Nicht mein Fall. 2 Sterne.