Hat leider bei mir nicht "ka-boom" gemacht!

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Für mich war "Unlucky 13" das erste Buch, das ich von James Patterson gelesen habe. Dabei hat es mich besonders gefreut, dass ich dies im Original tun konnte.
Ich hatte mich nach der Leseprobe riesig auf das Buch gefreut, fand ich doch die Tötungsart, die der Mörder für seine Opfer wählte, nämlich Sprengstoffkapseln in Hamburgern äußerst originell. Auch der flüssige Stil des Autors gefiel mir.
Leider hat mich dann aber der Thriller ziemlich enttäuscht. Ich hatte etwas Bedenken, mich für das Buch zu entscheiden, da es ja schon der 13. Fall des Women's Murder Club ist, weil ich befürchtete, dass mir Hintergrundwissen aus den Vorgängerromanen fehlen würde. Das war aber eigentlich gar kein Problem, wie sich beim Lesen schnell herausstellte. Vielmehr fand ich die Anlage der verschiedenen Erzählstränge von Anfang an etwas unglücklich. Drei Geschichten werden erzählt: Die, wie ich eigentlich dachte, Hauptgeschichte ist der Fall, den das Ermittler-Duo Lindsay und ihr Partner Ritchie verfolgen. Die beiden sollen einen Mörder suchen, der Kunden einer Hamburger-Kette mit Sprengkapseln im Essen umbringt und das Unternehmen erpresst. Die zweite Geschichte beschreibt, wie Lindsays Freundin Yuki, die Lindsays Chef Brady geheiratet hat und mit ihm ihre Flitterwochen auf einem Kreuzfahrtschiff verbringt, dort von Piraten überfallen wird. Und die dritte Story dreht sich um Mackie Morales, die sich an Lindsay rächen will, da diese für den Tod ihres Freundes, einem Serienkiller verantwortlich ist.
Meines Erachtens hätte dieses Zusammenspiel verschiedener Erzählstränge einen richtig guten Krimi ergeben können. Leider ist dieses James Patterson nicht wirklich gelungen. Die eigentliche Hauptstory, die Suche nach dem Bombenleger rückt irgendwie in den Hintergrund und findet schließlich einen flachen und einfallslosen Schluss. Dafür rückt die Flitterwöchner-Geschichte von Yuki und Brady, die von Piraten gekidnappt werden, unnötigerweise in den Fordergrund und gerät doch nach meinem Geschmack sehr amerikanisch, mit sehr viel Army-Pathos. Außerdem ist die Erzählweise mir an dieser Stelle auch zu gefühlsduselig und schmalzig. Auch aus dem Rachefeldzug von Mackey Morales hätte man wesentlich mehr machen können. Spannend ist das nicht wirklich. Auch hier wird mir,
im Bezug auf Lindsays Familienleben, zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt. Alles in allem, das hätte man besser machen können. Dabei hat es mir allerdings Spass gemacht, das Buch auf Englisch zu lesen. Ich glaube allerdings, ich werde mir noch einmal einen anderen Krimi von James Patterson kaufen, denn ich bin eigentlich überzeugt davon, dass er schon bessere Thriller geschrieben hat.